
Seelsorgerin Susanne Hornung über ihre Arbeit in Pandemiezeiten
EINBECK. Krankheit und damit verbundene Aufenthalte im Krankenhaus sind Grenzerfahrungen, die mit Ängsten und Unsicherheiten einhergehen. Als Seelsorgerin im Bürgerspital möchte Susanne Hornung die Menschen durch diese „Wüstenzeiten“ begleiten. Getreu dem Vers 5. Mose 2,7 aus der Bibel „Gott hat dein Wandern durch diese große Wüste auf sein Herz genommen.“
Als sie am 1. Oktober 2019 die Tätigkeit der Krankenhaus-Seelsorge sowie den Besuchsdienst ‚GemEINsam‘ angetreten habe, war „die Welt noch in Ordnung“. „Wer hätte beim Weihnachtsgottesdienst in der Krankenhaus Cafeteria ahnen können, was auf uns zukommt und dass physische Nähe einmal zur Gefahr werden könnte?“, blickt die Seelsorgerin zurück.
Das Jahr 2020 stand ganz unter den Auswirkungen der Pandemie, auch ihre klinische Seelsorge-Ausbildung (KSA) in Hannover war beeinflusst durch Corona. Das hat sich fortgesetzt. „Immer noch bestimmt das Infektionsgeschehen, was möglich ist und was nicht“, berichtet Susanne Hornung. Ob persönliche Patientenbesuche im Einbecker Bürgerspital möglich sind, ist, wie in allen Kliniken, abhängig von den Infektionszahlen vor Ort und dem Verlauf der Pandemie insgesamt. Im Moment findet Seelsorge über andere Wege statt. Susanne Hornung beschreibt die neuen Wege wie folgt: „Per Grußkarte lasse ich die Menschen wissen, dass in der Gemeinde an sie gedacht wird und wir sie in unsere Fürbitte einschließen. Persönliche Gespräche sind per Telefon möglich und da alle Patienten ein Telefon am Bett haben, wird das auch häufig genutzt.“ In Zeiten wie diesen erfordere Seelsorge große Flexibilität, da sich die Situation ständig ändere. Zuwendung und Nähe sei nicht auf persönlichen Kontakt beschränkt oder an Orte gebunden. So gebe es Gespräche mit Angehörigen auf dem Parkplatz des Krankenhauses oder beim zufälligen Treffen an der Pforte.
„Selbstverständlich vermisse ich den persönlichen Kontakt und auch die Zusammenarbeit mit den ‚Grünen Damen und Herren‘ und den Mitarbeitern. Aber der Schutz von Patienten und Mitarbeitenden hat oberste Priorität. Im Moment ist es ein Arbeiten ´auf Sicht fahren´ in engem Austausch mit der Klinikleitung“, sagt Susanne Hornung abschließend.
Die Krankenhaus Seelsorge am Einbecker Bürgerspital ist eine Einrichtung der
Ev.-luth. Kirchengemeinde Einbeck, finanziert von der Diakoniestiftung und der
St. Alexandri Stiftung gemeinsam mit der Bürgerstiftung. Sie umfasst sechs Wochenstunden. Susanne Hornung ist unter der Telefonnummer 0151/42858357 und per E-Mail an Susanne.Hornung@evlka.de erreichbar.