Vogelbeck

Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

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Orgel

Foto: Jan von Lingen

Kindergottesdienst

Kindergottesdienst

Pastor-kreuzt

Foto: Jan von Lingen

Wort zum Sonntag, EM am 10.06.2017

Luthers Hochzeit

Es war bestimmt keine Liebe auf den ersten Blick, vielleicht nicht einmal auf den zweiten oder auf den dritten. Und doch erzählt die Verbindung von Martin Luther und Katharina von Bora eine der schönsten Liebesgeschichten der letzten Jahrhunderte. Der Bräutigam ein Mönch, die Braut eine Nonne. Eine solche Hochzeit würde auch heutzutage noch Schlagzeilen machen, 1525 war sie einfach nur ein Skandal.

Und so kommt es zu der berühmten Hochzeit: Katharina liest als junge Nonne heimlich in den Schriften Luthers. Sie hört von seiner Entdeckung, dass Gottes Liebe zu den Menschen bedingungslos ist, dass auch eine Nonne sich durch Fasten und Beten keinen Platz im Himmel erarbeiten kann. Wozu soll sie also noch hinter Klostermauern versauern? Sie wagt den Schritt und flieht mit einigen Mitschwestern nach Wittenberg zum Reformator. Nach und nach werden alle geflohenen Frauen verheiratet, nur bei Katharina dauert es länger. Erst als sie hört, dass sie mit einem unbeliebten und geizigen Mann Wittenbergs verheiratet werden soll, sagt sie: „Wenn ich schon heiraten muss, dann nur den Doktor Luther!“ Und diese Aussage Katharinas bringt wohl den damals 42-jährigen Martin dazu, um ihre Hand anzuhalten. Am 13. Juni 1525 wird in Wittenberg Hochzeit gefeiert.

Vielleicht war es keine Liebe auf den ersten Blick, aber die Liebe zwischen den beiden ist gewachsen. Viele Liebesbriefe Martins an seine Katharina sind erhalten geblieben. Da kann man dann zum Beispiel lesen, dass er seine Frau nicht einmal für die größten Besitztümer, nicht einmal, wenn ihm jemand Frankreich oder Venedig anbieten würde, eintauschen würde.

Wir gehen auf den Hochzeitstag von Katharina und Martin zu, auf den „protestantischen Valentinstag“, wie einige den 13. Juni nennen. Und natürlich ist ganz Wittenberg in diesen Tagen auf den Beinen und feiert die Liebe. Wir dürfen mitfeiern und an diesem Wochenende anderen Menschen von unserer Liebe zu ihnen erzählen. Und wir dürfen uns daran erinnern, dass es einen Gott gibt, der uns jeden Tag zuflüstert: „Ich habe dich unendlich lieb.“

Bleiben Sie neugierig!

Ihr Daniel Konnerth,

Pastor in der Ev.-luth. Kirchengemeinde Einbeck

Pastor Daniel Konnerth
Pastor Daniel Konnerth