Wir gemeinsam
Menschen wollen hoch hinaus. Sie bauen einen Turm, der bis in den Himmel reichen soll. Es genügt ihnen nicht, Menschen zu sein, sie wollen sein wie Gott. Doch Gott macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Plötzlich verstehen die Bauleute einander nicht mehr, denn jeder spricht eine andere Sprache. Eine große Verwirrung ist die Folge und das Projekt scheitert (1.Mose 11, 1-9). Wo Verständigung misslingt, ist kein gutes Ende zu erwarten.
Dies wird auch in unseren Tagen immer wieder schmerzlich erkennbar. Eigentlich wäre Kooperation das Gebot der Stunde. Der Krieg in Syrien, der Terror, das Weltklima – Probleme gibt es in Hülle und Fülle. Und längst ist klar: Lösungen werden nur möglich sein, wenn sich alle um eine gemeinsame Sprache bemühen, um Hindernisse für eine Verständigung aus dem Weg zu räumen. Und dies gilt keineswegs nur für die große Politik. Dies gilt genauso für Konflikte in der Familie, im Verein oder im Dorf.
Woher nehmen Menschen die Kraft, sich diesen Herausforderungen zu stellen und auch durch Rückschläge nicht entmutigen zu lassen? Die Antwort auf diese Frage ist Pfingsten. Das Pfingstfest liegt zwar bereits eine Woche zurück. Doch werden durch das Wirken des Geistes jeden Tag und jede Stunde immer wieder Menschen zusammengeführt, die sich für Frieden, Verständigung und den Schutz der Welt einsetzen. Sie sprechen eine Sprache, die dem geistlosen „Ich zuerst“ hoffnungsfroh das „Wir gemeinsam“ entgegensetzt.