Raus gegangen – Gott getroffen
„Himmel, Erde, Luft und Meer zeugen von des Schöpfers Ehr“ – Wer in diesen schönen Sommertagen rausgeht und die vielen Eindrücke der Natur auf sich wirken lässt, kann das überall entdecken. Die überquellenden Rosenstöcke, die gestützt werden müssen, weil sie die Last der Blüten nicht mehr tragen können. Vögel unterschiedlichster Art, die ihre Jungen in den Nestern versorgen. Einzelne Sonnenstrahlen, die durchs Blattwerk brechen und ein grün-goldenes Licht im Wald verbreiten. Oder auch die Gewalt eines Sommergewitters, das kühle Luft bringt und die drückende Hitze vertreibt. Es lassen sich hunderte Beispiele finden. Die Natur lässt staunen und ehrfürchtig werden. Vielleicht gehören Sie ja auch zu den Menschen, die in der Natur ein Gefühl von Heiligkeit ergreift. Viele Menschen haben das im Lauf der Jahrhunderte schon erlebt. Und manche haben Lieder darüber gedichtet. Ein ganzes Kapitel im evangelischen Gesangbuch heißt „Natur und Jahreszeiten“. In vielen Strophen breiten die Dichter die Wunder der Natur aus. Pflanzen, Tiere, Elemente, Kosmos – das alles ist ihnen ein Fingerzeig auf den Schöpfer. Einer von ihnen sagt es so: „Ach mein Gott, wie wunderbar stellst du dich der Seele dar! Drücke stets in meinen Sinn, was du bist und was ich bin.“
Ein-drück-lich ist das Erleben der Natur mit allen Sinnen. Nicht nur ihre Schönheit, auch ihre Grausamkeit, können einen erzittern lassen. In ihr begegnen Leben und Tod. Und werfen uns zurück auf das, was wir sind: Geschöpfe. Teil eines großen Ganzen, das von einer noch größeren Kraft durchwirkt ist. Geschöpfe, die viele Fähigkeiten erworben haben, die Natur zu unterwerfen. Und die gleichzeitig doch auch Unterworfene bleiben. Wir sind Teil eines Größeren. Unser Leben hängt nicht allein von uns selbst ab. Diese große Kraft, die uns in der Natur begegnen kann, lässt zu Recht erzittern. Sie wirkt auch in meinem Leben. Staunend mache ich mich auf die Suche, mehr von ihr zu erfahren.
