Haltestellen
Inne halten - dazu bringen einen Haltestellen. Und mitunter stellt sich an einer Haltestelle die Frage nach dem Halt: Wo will ich eigentlich hin? Mit wem bin ich unterwegs? Was will ich denn hier? Und: Was gibt mir Halt in alledem? Manchmal ziehen die Autos wie im Traum an einem vorüber und man steht ein bisschen neben sich, ähnlich wie die anderen Wartenden.
Inne halten – Halt finden: An den Haltestellen im Schul- und Berufsalltag, in den Ferien; eine Haltestelle, wo man mitunter ins Nachdenken kommt: Wo sind die Stellen, an denen mein Leben seinen Halt findet?
Eine solche Haltestelle ist auch der Gottesdienst: Inne halten und dort einen Halt finden, wo ich einmal nicht gefordert bin. Halt finden, weil ich höre, dass ich gehalten bin, dass Gott mich hält. Dort finde ich halt: Wo ich höre, dass mich einer hält; da habe ich eine Haltestelle.
Stellen, an denen Menschen innehalten, sind auch: Bei der Geburt eines Kindes und dessen Taufe, bei der Konfirmation, bei einer Trauung und auch bei der Beerdigung eines geliebten Menschen. Besonders in solchen Momenten im Leben machen Menschen Halt und fragen nach dem Halt. Und wenn sie Glück haben und am rechten Ort sind, hören sie es und spüren, dass Gott Halt ist, sie gehalten sind, einfach sein dürfen.
Gelegenheiten, darüber nachzudenken, können sich auch daraus ergeben, dass ein Bus, ein Zug oder ein Flugzeug ab und zu ein paar Minuten verspätet ankommt.
Burkhard Stimpel, Pastor an der Johannis-Kirche in Uslar