In Gottes Schutz geborgen
„Du bist meine Zuflucht, o Herr. Ich berge mich in deinem Zelt und im Schutz deiner Flügel.“ Diesen kleinen Vers beten wir an jedem Abend in unserer Abendandacht. Gott ist unsere Zuflucht, heißt es in diesem Vers. Unser Gott ist wie ein großes Zelt, wie eine Schutzhütte. Ich muss immer daran denken, wie oft ich früher klatschnass wurde, wenn ich auf dem Weg von der Schule mit dem Fahrrad durch den Regen musste. Nirgends gab es einen Unterstellplatz. Bei unserem Gott können wir Schutz finden, wenn unser Leben in ein Unwetter gerät, wenn es dunkel über uns wird und unser Leben durch Tiefen hindurch muss. Dann dürfen wir zu Gott kommen und uns bei ihm unterstellen.
Jesus Christus hat so gelebt. Er hat bei Gott immer wieder Zuflucht gesucht. Als sein Leben ins Leiden gerät, hat er seinem Vater im Himmel gesagt, wie groß seine Angst ist. „Vater, lass diesen Kelch an mir vorübergehen!“ Aber er hat trotz des Leidens darauf vertraut, dass Gott den richtigen Weg mit ihm geht: „Nicht mein Wille soll geschehen, sondern allein dein Wille“, hat er gesagt. Er hat sich Gott anvertraut, weil er wusste, dass unser Vater im Himmel unsere Zuflucht ist.
Auch wir dürfen mit unseren Sorgen und Ängsten zu Gott gehen und ihm alles sagen, was uns das Herz schwer macht. Aber wir dürfen ihm auch vertrauen, dass er seinen Weg mit uns geht. Oft verstehe ich die Wege Gottes nicht. Aber vielleicht will Gott manchmal einen anderen Weg mit mir gehen, als ich es mir gewünscht habe. Unser Vater im Himmel kennt den richtigen Weg. Wir dürfen ihm vertrauen. Er ist unsere Zuflucht – eben wie eine Schutzhütte, wenn unser Leben in ein Gewitter gerät.
Carsten Schiller, Pastor der Martin-Luther-Kirchengemeinde in Schönhagen