Vogelbeck

Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

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Orgel

Foto: Jan von Lingen

Kindergottesdienst

Kindergottesdienst

Pastor-kreuzt

Foto: Jan von Lingen

Wort zum Sonntag, HNA am 06.01.2018

Eine wirklich wahre Legende

6. Januar. Gedenktag der Heiligen Drei Könige: Kaspar, Melchior und Balthasar. Aus drei Kontinenten sind die ehrwürdigen Männer aufgebrochen. Sie reiten auf Kamelen und folgen einem hellen Stern. Bis sie schließlich in Bethlehem ankommen. Dort knien sie vor einer Krippe nieder und bringen dem Jesuskind kostbare Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

So weit, so schön. Nicht nur Jugendliche fragen: Ist denn das auch wirklich so geschehen? Und ich antworte mit Erich Kästner: Ob die Geschichte wirklich so passiert ist oder nicht, ist egal. Hauptsache sie ist wahr.

Und wahr ist sie schon, auch wenn sie zunächst nur beispielhaft zeigt, wie fromme Phantasie Legenden bildet. Denn: Im Neuen Testament weiß man noch gar nichts von heiligen drei Königen, dort wird nur von einer unbestimmten Zahl von Sterndeutern aus dem Osten berichtet. Heiden, die den König der Juden ehren wollen.

Wahr und schön ist die Geschichte von den drei Königen aber trotzdem. Sie greift nämlich Prophezeiungen des Alten Testamentes auf und verbindet sie mit dem neugeborenen Kind in Bethlehem. Die Legende bringt damit etwas eminent Politisches zum Ausdruck, das seine Aktualität noch lange nicht eingebüßt hat. Sie sagt: Alle Macht und aller Reichtum tritt zu guter Letzt in den Dienst eines ohnmächtigen, armen Kindes. Indem sie es tut, kommt Gerechtigkeit und mit ihr der Frieden auf die Erde. Eine wegweisende Vision, wie der Stern zu Bethlehem.

Und es wird klar: Es kommt nicht darauf an, ob sich die Geschichte vor 2000 Jahren wirklich so ereignet hat. Es kommt allein darauf an, dass sie wahr ist und wahr wird.
René Lammer, Pastor der Ev.-ref Kirche Northeim

René Lammer
Pastor René Lammer