Licht und Finsternis
Welch ein Licht! Die aufgehende Sonne strahlte in unser Haus, in unser Dorf, gleißend hell. „Sooo groß war die Sonne heute Morgen am Horizont!“ sagte eine Frau und zeigte mit ihren Armen einen weiten Kreis. Ihr Gesicht strahlte, ihre Augen leuchteten. Endlich! Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war es in Deutschland nicht so trüb und grau gewesen wie in diesem Winter. Umso mehr freuen wir uns in diesen Tagen!
In mir klingt aus dem letzten Sonntagsgottesdienst noch eine Liedzeile nach: „ Er ist dein Licht , Seele, vergiss es ja nicht. Lobende schließen mit Amen!“ ( EG 317, 5) Gottes Licht leuchtete in Jesus Christus zu Weihnachten auf. Es strahlte noch in die Epiphaniaszeit. Nun hat mit Aschermittwoch die Passionszeit begonnen. Christen bedenken den Leidensweg Christi und nehmen bewusst wahr, wo heute Menschen Gewalt angetan wird, wo sie zu Unrecht im Gefängnis sitzen und /oder getötet werden. Neue Unruhen in Nordsyrien und Israel, Finsternis in zerstörten Städten.
Die Passionszeit lädt ein, über Licht und Finsternis nachzudenken: Wo begegnet uns Licht? Worüber können wir uns freuen? - Worunter leiden wir? Was müssen wir tun, um Dunkles zu überwinden? - Wie geht es unserem Nächsten? - Wie kann Gottes Licht in der Welt Raum gewinnen? Was können wir dazu tun? - Zur Ruhe kommen, sich und den anderen wahrnehmen, klären und zu Recht bringen. So kann uns am Ende, zu Ostern, ein Licht aufgehen und zu neuen Wegen ermutigen!
Gillersheim, der 14.02.2018
Johanna Hesse, Pn.