Ankunft verpasst?
„Ankomme Freitag den 13ten…“ Ist dieser Titel von Reinhard Mey noch ein Begriff? Witzig und selbstironisch beschreibt er darin, wie sich per Telegramm der Besuch einer lieben Freundin ankündigt. Am gleichen Tag noch, wie er in freudiger Aufregung meint. Das lässt ihn in einen Taumel gutgemeinter Vorbereitungen stürzen, der schließlich in eine Katastrophe mündet. Denn während er – seines aggressiven Dackels wegen – auf die Polizeiwache muss, steht sein Besuch vor verschlossener Tür. So seine Annahme. Bis er zufällig feststellt: „Ich hab’ mich im Datum geirrt. Heut‘ ist erst der 12te und: Donnerstag!“ Eine erlösende Erkenntnis!
Wir jedoch – so scheint es mir – sind noch im Irrtum eines falschen Datums gefangen. Betrachte ich die Hektik und Fülle der Festvorbereitungen, habe ich den Eindruck: das Weihnachtsereignis wird für heute noch erwartet. Und so müsse ganz schnell noch alles Mögliche erledigt werden. Anders könne es nicht bei uns ankommen.
Dass alles perfekt sein muss, ist aber keine Voraussetzung für die Ankunft des Christuskindes, für den Advent. „Ihr dürft euch nicht bemühen noch sorgen Tag und Nacht, wie ihr ihn wollet ziehen mit eures Armes Macht.“ So heißt es in einem Adventslied (EG 11, 7). Er kommt von sich aus, aus eigenem Antrieb. Und gerade auch in alle Unvollkommenheit. So können wir unsere äußeren Vorbereitungen ganz gelassen angehen. Und werden entdecken, dass es dabei nicht zwangsläufig zur Katastrophe kommt. Ein unglücklicher „Freitag, der 13te“ ist nicht unser Schicksal. Und bis zum Fest haben wir danach noch mehr als eine Woche Zeit.
Eine entspannte Adventszeit wünscht Ihnen
Ihr Horst Metje, Pastor für die Kirchengemeinden
Ellierode-Hettensen und Hevensen-Lutterhausen