Klimafasten
„So einen warmen Februar haben wir noch nie erlebt“, erzählt mir ein Landwirt. „Der trockene Sommer war verheerend für den Wald“, höre ich von einer Försterin.
Sichere Indizien für den von Menschen gemachten Klimawandel, sagen die einen. Übertriebene Panikmache, finden die anderen. Sicher, Schwankungen des Klimas hat es immer gegeben. Doch die Wetterextreme der letzten Zeit lassen erschrecken. Kein Wunder also, dass die 16-jährige Greta Thunberg und mit ihr viele Jugendliche mehr Engagement von ihrer Eltern-Generation fordern.
Die beiden großen Kirchen laden dazu ein, sich zwischen Aschermittwoch und Ostern am „Klimafasten“ zu beteiligen. Sieben Wochen mehr Achtsamkeit für die Natur. Einmal mehr aufs Auto verzichten und das Fahrrad benutzen. Und wenn schon Auto, dann weniger auf die Tube drücken. Statt Spargel und Erdbeeren im März Wirsing und Weißkohl. Statt Internetbestellung Kauf beim örtlichen Einzelhandel.
Sicher, den Klimawandel wird das nicht gleich stoppen. Aber es könnte der Anfang eines Umdenkens sein. Mein Glück hängt nicht daran, dass alles jederzeit verfügbar ist. Und was nützt aller Wohlstand, wenn es keine Buchenwälder und Singvögel mehr gibt, wenn die Natur mehr und mehr aus dem Gleichgewicht gerät? Gott hat dem Menschen den Auftrag gegeben, die Erde zu bewahren, sagt die Bibel. Achten wir darauf, dass noch viele Generationen nach uns gut auf ihr leben können.
Dr. Stefan Leonhardt
Pastor an St. Sixti, Northeim