Ferien auf Saltkrokan
Es gibt wohl kein schöneres Ferienbuch als dieses: „Ferien auf Saltkrokan“ von Astrid Lindgren. Und wer das Buch kennt, es vielleicht als Kind verschlungen hat, wird mir recht geben. Wenn man dieses Buch liest, kann es regnen, oder schneien oder stürmen, ganz egal, wenn man dieses Buch liest, ist man in Schweden. Und es ist Sommer.
Für alle, die das Buch nicht kennen, hier eine kurze Inhaltsangabe: Da ist der siebenjährige Pelle, der mit seinem Vater und seinen Geschwistern Ferien macht, und zwar auf einer Insel vor Stockholm, Saltkrokan heißt sie. Und Pelle und seine Geschwister und die Inselkinder, die machen dort eine Art Familienfreizeit im Sommer: Sie baden im Meer, fangen Fische, sammeln Pilze und feiern Mittsommer. Und sie treffen ab und zu auf die verschrobenen Einwohner der Insel.
Da ist zum Beispiel Frau Vestermann, die Frau eines Fischers, die ihnen hin und wieder aus der Bibel vorliest. An einer Stelle kann man in diesem wunderschönen Astrid-Lindgren-Buch lesen:
Pelle horchte. Mit einem Mal kamen einige Worte, die aus dem Unerklärlichen heraustraten und zu schimmern begannen, wie Worte manchmal für ihn schimmern konnten. Oh, wie klang das schön!
„Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer…“, las Frau Vestermann, und dann seufzte sie einmal auf, ehe sie fortfuhr. Aus der Fortsetzung machte sich Pelle nichts. Es waren nur diese Worte, die durfte er nicht vergessen! Er murmelte sie lautlos nach. „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer…“
„Flügel der Morgenröte“, Worte aus Psalm 139, die anfangen zu schimmern für den kleinen Pelle, aber vielleicht auch für Sie? Ich wünsche Ihnen schöne schimmernde Ferien, auf Saltkrokan, in Einbeck oder ganz woanders!
Bleiben Sie neugierig! Ihr
Daniel Konnerth, Pastor in der Ev.-luth. Kirchengemeinde Einbeck
