Danke für diesen guten Morgen
Der Wecker klingelt um 6:00 Uhr. Ich quäle mich verschlafen aus dem Bett. Das Badezimmer ist schön warm. Beim Zähneputzen freue ich mich auf den frischen Kaffee. Oder trinke ich heute vielleicht mal einen Cappucino zum Frühstück? In der Küche backe ich mir ein Brötchen auf. Womit werde ich es belegen? Vielleicht mit einer der sechs Sorten Marmelade aus dem Kühlschrank? Oder mit Wurst und Käse? Ich kann mich nicht entscheiden. Mir wird bewusst, in welchem Wohlstand ich lebe. In der Bibel verspricht Gott dem alten Abraham, dass er ihn in ein Land führen wird, in dem Milch und Honig fließen (1. Buch Mose, Kapitel 12). Ich lebe in einem solchen Land! In diesem Moment muss ich an meinen Nachbarn denken. Ob er wohl auch sechs Sorten Marmelade, Wurst und Käse im Kühlschrank hat? Die Mitte des Monats ist überschritten, er lebt von Hartz 4 und ich weiß genau, dass es bei ihm oft knapp ist. Trotzdem macht er immer das Beste aus seiner Lage. Er ist nie schlecht gelaunt und er versucht, für sich und die Kinder ein vernünftiges Leben zu führen. Neulich hat er mir erzählt: Ich danke Gott jeden Tag dafür, dass wir gesund sind und für alles, was wir haben. Mir ist es wie Schuppen von den Augen gefallen. Wann habe ich eigentlich das letzte Mal Gott für all das gedankt? Das warme Badezimmer, die Marmelade und Wurst und Käse? Es ist alltäglich geworden, obwohl es nicht selbstverständlich ist. Und so beschließe ich an diesem Morgen, mit viel offeneren Augen durch die Welt zu gehen und Gott für all das zu danken, was er mir täglich schenkt.
Pastor Mark Trebing in Bodenfelde und Wahmbeck