Vogelbeck

Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

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Orgel

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Kindergottesdienst

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Pastor-kreuzt

Foto: Jan von Lingen

Wort zum Sonntag, HNA am 23.11.2019

21. November 2019

Tod und Ewigkeit - wie eine Münze in der Hand…

 

Wie anders ist es in diesen Tagen. Wir geben dem Tod ganz bewusst Raum. Wir besuchen die Gräber unserer Verstorbenen. Wir denken an dunkle Stunden und erinnern uns. Vielleicht spüren wir auch: Jeder Tod ist anders. Für die eine war er eine Erlösung und so natürlich wie ein Gang über den Hof. Für einen anderen ein Drama und ein plötzlicher Sturz ins Bodenlose.

 

Was ist der Tod? „Der größte Feind“, schreibt Paulus einmal. Und widerspricht sich an anderer Stelle selbst, wenn er schreibt: „Ein Siegeslauf“!  Wir können den heutigen Tag drehen und wenden wie eine Münze in der Hand. Auf der einen Seite steht "Tod", auf der anderen "Ewigkeit". Darum hat dieser Sonntag zwei Namen: "Totensonntag" nennen ihn die einen, andere sagen: "Ewigkeitssonntag". Wer "Ewigkeit" sagt, hält fest, dass es da "hinter dem Horizont" noch weitergeht...

 

Das biblische Buch der Offenbarung wagt einen Blick hinter diesen Horizont. Wie aus der Ferne erklingt ein vielstimmiges Lied der Hoffnung: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein. Noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.“ Ursprünglich waren diese Verse ein Hoffnungslied für die bedrohten Christen im römischen Weltreich. Der Seher Johannes schiebt die Kulissen des römischen Kaisers beiseite und spielt ein himmlisches Lied auf.

 

Wenn uns heute Leid lähmt oder Not die Sprache verschlägt, dürfen wir jener Melodie lauschen, auch wenn sie noch hinter verschlossenen Türen spielt. Noch erklingt das große Lied Gottes nicht, aber wir dürfen auf unsere Weise einstimmen.

 

Jan von Lingen

Superintendent im Kirchenkreis Leine-Solling

Jan von Lingen
Superintendent Jan von Lingen