Der vierte König – C.B.M.X
Gerade haben wir Epiphanias, das Lichtfest, in unseren Kirchen gefeiert und die Sternsinger waren unterwegs, um jedem Haus den Segen und die Nachricht vom Stern zu bringen. Dabei wurde für die großen Hilfswerke Caritas oder die Diakonie gesammelt. Caspar, Melchior , Balthasar oder eigentlich richtig: „Christus mansionem bendicat, Christus segne dieses Haus“ wird an die Haustüren gemalt. Dabei fiel mir neulich die Legende vom Vierten König ein. Es war der König, der sich mit Edelsteinen aufmachte, um das neugeborene Kind zu begrüßen. Die Legende erzählt, dass er wegen seiner Wohltätigkeit auf dem Weg die drei anderen Könige und den Stern aus den Augen verliert. Zum Schluss seines Lebens erst, als alle Edelsteine wegen seiner Wohltätigkeit aufgebraucht sind, er vielen Menschen auf seinem Weg geholfen hat und auch selber versklavt war, sieht er im Traum den Stern und folgt diesem zu einer Stadt, an der auf einem Hügel an einem Kreuz ein Mann, das Kind der Krippe, hängt. Mit dem Blick auf den Gekreuzigten stirbt er selber.
Der vierte König, so denke ich mir, könnten auch wir sein, wenn wir wieder mehr Mitmenschlichkeit und Liebe im Alltag zeigten. Das hieße vielleicht, mehr Zeit für den Partner und die Kinder zu haben. Auch den, der an der Tür zur Unzeit klingelt, nicht gleich abzuwimmeln und Menschen aufzusuchen, von denen wir wissen, dass es ihnen gesundheitlich und seelisch nicht gut geht. Dort wären wir dann der vierte König, eben das X in C.M.B.X.