Vogelbeck

Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

Orgel

Foto: Jan von Lingen

Kindergottesdienst

Kindergottesdienst

Pastor-kreuzt

Foto: Jan von Lingen

Wort zum Sonntag, EM am 01.02.2020

30. Januar 2020

Tiefe Einblicke!

Wer in diesen Tagen im Netz unterwegs ist, kommt an ihm nicht vorbei: der Hashtag #dollypartonchallenge sorgt aktuell für viele Lacher. Dass es zu einem viralen Hit wird, hat Dolly Parton sicherlich nicht gedacht, als sie zum Jahresbeginn eine Collage hochlädt, auf der sie sich in vier unterschiedlichen Stylings zeigt, die je ein stereotypes Foto einer Social-Media-Plattform repräsentieren sollen. Ein seriöser Business-Look für LinkedIn, ganz lässig und freundlich für Facebook, eine inszenierte Pose für Instagram und fast anstößig für die Dating-App Tinder. Als Bildunterschrift wählt die Country-Sängerin ironisch: „Hol dir eine Frau, die alles kann“. Egal ob das ein guter Witz oder eine clevere Gesellschaftskritik sein soll, in jedem Fall hält uns die 74-Jährige den Spiegel vor: sie hinterfragt deutlich die Rollen, in welche Frauen gedrängt werden und übt mächtig Kritik an der Selbstinszenierung, welche uns täglich im Netz begegnet. Mehr Glitzer und Glamour, weniger Fehler, Ecken und Kanten.

Doch genau das passiert im virtuellen Lebensraum ständig. Bevor etwas gepostet wird, muss Sämtliches ins rechte Licht gerückt sein: die Umgebung, die Pose, der Gesichtsausdruck. Einfach alles, um das Optimum rauszuholen.

Auch ich kann mich davon nicht ausnehmen und sehne mich nach einer Gesellschaft, die Schönheit nicht nach äußeren Idealen beurteilt und Aufmerksamkeit und Anerkennung hinterherhechelt. Bei diesen Gedanken finde ich ein Mutwort in der Bibel, bei Gott. So gibt er uns den Zuspruch: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an (1. Sam 16,7). Ja, Gottes Blick kratzt nicht nur an der Oberfläche, sein Blick geht tiefer, ins Herz, zu den innersten Werten. Davon sollten wir uns alle eine große Scheibe abschneiden.

Kirchenkreisjugendwartin Julia Grote