Neulich auf Twitter
„Nachdem die Pest besiegt war feierte man im Mittelalter regelmäßig Orgien. Ist da schon was geplant?“ lese ich auf Twitter. Dazu erste Kommentare: „Immer. Wo und wann geht´s los?“ „Ja. Es wird saumäßig abgehen.“ Es wird wohl keine Orgie werden, aber auch ich habe Schmacht: Nach analoger Gemeinschaft, nach Freizeitpark und Festivals.
Die nächsten Kommentare: „Man feierte Orgien im Mittelalter vor allem auch BEVOR die Pest da war, wenn man wusste, dass sie kam“ und „Nach #Corona haben wir dann noch Klimakrise.“ Das bringt mich ins Grübeln: Immer schneller, höher, weiter! Wie geht es denn nun weiter? Man hört und liest ja, dass die Welt hinterher eine andere sein wird. Besser als vorher? Werden wir die anderen Probleme dann auch so diszipliniert in den Griff bekommen? Hoffentlich!
Weiter geht´s: „Wir müssen erst sehen, wer dann noch da ist.“ Mir wird bewusst, wie sehr wir noch am Anfang der Pandemie stehen. Wie schnell Lockerungen wieder rückgängig gemacht werden können; dass man bei jeder Entscheidung 2 Wochen warten muss um die Wirkung zu sehen. Feiern wir vielleicht schon verfrüht eine Öffnungsdiskussionsorgie?
Weiter unten steht noch: „Wer behauptet denn sowas? Danach kamen erstmal die Hexenverbrennungen, weil die bestimmt Schuld hatten.“ Jetzt bin ich raus. Natürlich werden die Verantwortungen zu klären sein. Bei der akuten Lösung ist die Schuldfrage aber selten hilfreich. Die Realität der Pandemie lässt sich in kein Täter-Opfer-Schema prügeln. Leid wird dadurch nicht gelindert.
Ich schließe die App. Und nun? Manchmal, da wünsche ich mir einen, der mir den rechten Weg zeigt. Der mich unbeschadet durch Gefahren führt. Dann werde ich zum Schaf und bete mit Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte…
Bleiben Sie gesund und behütet!
Pastor Robert Voss
Region Dassel