Was wird aus den Schokohasen?
Was passiert eigentlich mit den Schokohasen, die nach Ostern noch in den Regalen stehen?
Wir sitzen am nachösterlichen Frühstückstisch und diskutieren diese interessante Frage.
„Ist doch klar, die werden wieder eingeschmolzen und zu Schokoweihnachtsmännern verarbeitet“, ist eine Meinung. Eine andere: „Das ist doch Quatsch, geht auch gar nicht wegen Haltbarkeitsdatum und so.“ In der Tat, was vor Ostern nicht verkauft wird, gibt’s in den Tagen nach Ostern zum halben Preis.
Und was passiert mit unseren Schokohasen, frage ich mich. Unsere Kinder sind zu Ostern mal wieder reich beschenkt worden. Und bis zum Spätsommer Schokohasen knabbern? – ich weiß nicht.
In alter Zeit wusste man mit den Übrigbleibseln vom Osterfest noch etwas anzufangen. In Böhmen wurden zum Beispiel die Krümel vom Osterkuchen unter den Obstbäumen vergraben. Selbst in den kleinsten Krümeln steckte der Ostersegen. Und der sollte für eine reiche Ernte sorgen.
Ich würde jetzt nicht auf die Idee kommen, die restlichen Schokohasen im Garten zu vergraben. Das wäre ja Tierquälerei. Aber dass in den Süßigkeiten der Ostersegen drin steckt, das ist eine schöne Vorstellung.
Ich habe eine Idee: Unsere Kinder kaufen ja gerade für andere ein, die wegen der Corona-Krise ihr Haus nicht verlassen dürfen. Vielleicht sind sie bereit, ein paar ihrer Ostersüßigkeiten weiterzugeben?
So könnten sie auf jeden Fall den Ostersegen zu anderen Menschen tragen.
Bleiben Sie neugierig!
Ihr
Daniel Konnerth,
Pastor in der Ev.-luth. Kirchengemeinde Einbeck