Wie werden wir sein?
Ich habe den Klang im Ohr. Da war der Gesang von Balkonen und Bürgersteigen zu hören und der Applaus für die Pflege- und Rettungskräfte. Von Systemrelevanz und neuer Normalität sprachen wir. Bald schon begann die Diskussion, was von dieser Zeit nach der Pandemie noch bleiben würde. Viele begannen, trotz aller Isoliertheit die neue Ruhe und Achtsamkeit zu schätzen. Wo stehen wir mit unserem Umdenken? Da sind die Gedanken über Rettungsmaßnahmen. Was müssen wir tun, um Lücken zu schließen? Wir haben erfahren, wie viel Kraft wir eigentlich gemeinsam aufbringen können, damit wirklich Gutes entsteht.
Eine Erzählung von Jesu Jüngerinnen und Jüngern ist uns für diesen Sonntag mit auf den Weg gegeben. Es sind die ersten Jahren nach Jesu Tod. Seine Freunde predigen von dem, was sie mit Jesus erlebt hatten und heilen mit derselben Kraft, mit der er Menschen geheilt hatte. Die führenden Kräfte der römischen Besatzungsmacht in Jerusalem und ihre Verbündeten wollen sie zum Schweigen bringen. Dann kommt das wirklich Spannende: Die Jüngerinnen und Jünger Jesu spalten sich nicht in verschiedene Gruppen, als sie angefeindet werden. Sie heilen Menschen. Sie teilen alles miteinander, was sie haben. Als sich Gewöhnung an die Verhältnisse einstellt, machen sie weiter mit der Veränderung ihres Lebenswandels. Die anderen konnten ihnen ansehen, was Gottes Geist bewirkte.
Wir haben genauso die Heilige Geistkraft Gottes auf unserer Seite. Gott gibt uns Segen dazu, dass wir heilen, neue Wege ausprobieren, Fehler machen, lernen und dass sich unsere Veränderung nicht im Applaus und Gesang erschöpft, sondern tiefer geht und wir mit offenen Armen auf eine neue Weltsicht zugehen.
Einen inspirierenden Sonntag wünsche ich Ihnen!
Annegret Kröger, in der Region Leinetal-Ahlsburg