Die Worte „I can’t breathe“ („Ich kann nicht atmen“) gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Es sind die letzten Worte des Afroamerikaner George Floyd, der Opfer von Polizeigewalt in den USA wurde. Diese letzten Worte wiederholt er immer wieder während ein weißer Polizist sein Knie acht Minuten und 46 Sekunden an seinen Hals drückt bis er bewusstlos wird. Sein Tod hat eine weltumfassende Welle der Solidarität ausgelöst, die rassistisch motiviertes Handeln anprangert. Im Fernsehen flimmern immer wieder die Bilder der protestierenden Menschenmassen über den Bildschirm. Wut und Angst mischen sich zu aufgestautem Ärger. Zurecht ist nun auch eine erneute Debatte über Rassismus bei uns entfacht. Es sind diese Proteste, die mir bewusst machen, dass es auch auf mein Handeln ankommt. Es sind die abwertenden Blicke im Bus, die rassistischen Rufe im Stadion oder auch die Zurückweisung an der Diskotür. Dieser Alltagsrassismus begegnet mir immer wieder auch in meinem bewussten „Übersehen“, wo dies anderen Menschen widerfährt. Ich denke, wir müssen hinsehen, hinhören und uns sensibilisieren lassen, damit wir dort mutig handeln, wo Menschen betroffen sind. Dazu muss ich meine Komfortzone verlassen, nicht nur bei Instagram ein schwarzes Profilbild hochladen. Die Kraft zu diesen mutigen Schritten erwächst für mich aus meinem Glauben, „denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“. Nutzen wir ihn in unserem Alltag.
