Aufbrechen – losgehen.
Mach dich auf und geh – das ist ein Lieblingswort unseres Gottes, wenn er sich an die Menschen richtet.
Abraham, Mose, Elia, Jona, macht euch auf und geht! Gott hat Großes mit euch vor. Und du, Gelähmter am Teich: Steh du auch auf und geh! Lass das Jammern, lass die Erstarrung, lass die Angst hinter dir. Steh auf und geh! Du kannst es. Dein Glaube wird dich aufrichten. Du wirst auf eigenen Beinen stehen, sie werden dich tragen. Mach dich auf und geh!
Und sie alle sind aufgestanden und haben sich auf den Weg gemacht. Bei manchen wissen wir nicht, was aus ihren Gehversuchen geworden ist. Vielleicht sind sie nicht weit gekommen. Vielleicht haben sie sich schon bald wieder hingelegt.
Und aufgemacht hat sich dagegen wieder schnell der alte Schweinehund und hat sie nur zu leicht überreden können: Es ist doch viel angenehmer und sicherer, sich einfach wieder hinzusetzen! Wenn du zu laufen beginnst, lauern überall Gefahren! Du kannst stolpern und dich stoßen, du kannst fallen und niemand hilft dir auf!
Ach, wenn du erst mit dem Schweinehund zu diskutieren anfängst, dann hast du schon fast verloren. Er hat doch so einleuchtende Argumente! Und wir wollen sie so gerne glauben! Und also fallen wir in die alte Trägheit zurück. Und spätestens Mitte Juni sind die guten Vorsätze vom neuen Jahr wieder vergessen.
Aber die anderen - und es waren gar nicht wenige - die sind aufgestanden und losgegangen. Die haben sich auf den Weg gemacht und sind weitergelaufen. Immer weiter. Bis sie am Ziel waren. Mit ihnen konnte Gott Wunderbares ausrichten. Sie machen uns Mut, bis auf den heutigen Tag: Ja, mit Gottes Hilfe, es geht, wir gehen! - Also, worauf wartest du? Hörst du nicht die Stimme: Mach dich auf und geh! Jetzt!
René Lammer
Pastor in der Ev. Gemeinde Angerstein und der Ev.-reformierten Gemeinde Northeim