a) Zum Johannistag
b) Abnehmen einmal anders
Noch merken wir es kaum: Aber die Tage werden bereits wieder kürzer und die Nächte länger. Vor einer Woche, am 20. Juni, war in diesem Jahr Sommersonnenwende: der längste Tag und die kürzeste Nacht. Mit diesem Ereignis verbindet sich ein kleiner Festtag: Der Johannistag. Er wird immer am 24. Juni zu Ehren des Täufers Johannes begangen – ziemlich genau ein halbes Jahr vor Weihnachten, dem 25.12., an dem wir die Geburt Christi feiern. Nach der Bibel war Johannes ein halbes Jahr älter als Jesus – so kommt also dieses Datum zustande.
Es gibt ein Zitat das Täufers Johannes, das ihn darüber hinaus in die Nähe des astronomischen Ereignisses der Sommersonnenwende rückt: „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen“ - so, wie die Tage jetzt wieder abnehmen. Johannes sagt es allerdings im Hinblick auf Jesus, dessen öffentliche Wirksamkeit damals gerade erst begonnen hatte. Johannes verstand sich als Vorläufer und Wegbereiter von Jesus. Immer wieder wies er beharrlich von sich weg auf Jesus: „Er ist es, den ich euch immer angekündigt hatte. Um ihn geht es eigentlich. Auf sein Auftreten und seine Botschaft habe ich euch vorbereitet. Folgt nicht mir, sondern ihm.“
Von Johannes lerne ich, dass sich das eigene Leben nicht unbedingt dadurch erfüllt, indem ich meine eigene Lebensplanung, meine Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse durchsetze und optimal entfalte. Es geht vielmehr darum, Raum zu schaffen und zu lassen, damit etwas in mir Form und Gestalt annimmt, das mich umfasst und größer ist, als ich selbst. Für uns Christen ist das Jesus und das Reich Gottes, das mit ihm unter uns seinen Anfang genommen hat. Es ist Jesus, in dem sich am Ende alles erfüllt.
Pastor Johannes Hilliges, Christuskirche, Northeim