Vogelbeck

Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

Orgel

Foto: Jan von Lingen

Kindergottesdienst

Kindergottesdienst

Pastor-kreuzt

Foto: Jan von Lingen

Wort zum Sonntag, HNA am 15.08.2020

15. August 2020

Nie wieder!

 

„Warum muss immer wieder über die Nazi-Verbrechen berichtet werden?“ Es gibt manche in unserem Land, die so fragen. Durch ständige Schuldzuweisungen, so empfinden sie es, solle unser Volk erpressbar gemacht werden.

 

Was zwischen 1933 und 1945 Juden, Kommunisten, Homosexuellen und zahlreichen anderen Menschen angetan wurde, sucht an Monstrosität ihresgleichen in der Geschichte. Das darf nie vergessen werden. Schon um der Opfer willen. Und die Anschläge von Halle sowie der Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke zeigen, dass die Denkweise, die solche Verbrechen ermöglicht hat, immer noch in vielen Köpfen herum spukt.

 

Die evangelischen Kirchen begehen morgen den Israel-Sonntag. Wir stellen uns der Schuld, die Christen jahrhundertelang auf sich geladen haben, indem sie Juden als Gottesmörder brandmarkten und verfolgten. Auschwitz ist auch eine Folge christlicher Judenfeindlichkeit. Zugleich geben wir der Hoffnung Raum, dass der Gott, der Juden und Christen verbindet, Zukunft ermöglicht. Dass er es uns zutraut, neu zu beginnen.

 

Für mich heißt das: Wir Nachgeborenen müssen uns nicht schuldig fühlen für das, was damals geschehen ist. Aber wir haben eine Verantwortung, ja vielleicht sogar eine Sendung: Dafür einzutreten, dass so etwas nie wieder passiert. Viel ist dafür geschehen. Ich bin stolz darauf, dass Deutschland es nicht nötig hat, einen Völkermord zu leugnen. Das macht uns  zu Vorbildern für andere.

 

Dr. Stefan Leonhardt

Pastor an St. Sixti, Northeim

Pastor Dr. Stefan Leonhardt
Pastor Dr. Stefan Leonhardt