Vogelbeck

Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

Orgel

Foto: Jan von Lingen

Kindergottesdienst

Kindergottesdienst

Pastor-kreuzt

Foto: Jan von Lingen

Wort zum Sonntag, HNA am 14.11.2020

12. November 2020

Gedanken zum Sonntag

Volkstrauertag

Wir wanderten im September auf dem Thüringer Rennsteig. Eine wunderschöne Landschaft umgab uns, Laubwald. Die Blätter färbten sich bunt. Die Sonne schien, die Vögel sangen. Wir erreichten Brotterode, einen malerischen kleinen Ort. Heute bekannt für Sommerfrische und Wintersport.

Auf meinem kurzen Rundgang durch den Ort stieß ich auf einen kleinen Platz mit einem Denkmal. Eine Mutter sitzt trauernd. An ihren Beinen lehnt ihr toter Sohn, jung und hübsch, mit einem Gewehr in der Hand. Die Inschrift auf dem Sockel lautet: „Dass nie wieder eine Mutter ihren Sohn beweint.“ In diesem kleinen Bergdorf so ein Anblick. Bis in diese entlegene Ecke reichten der Krieg, die Trauer, der Schmerz. Dahin war das Leben dieses jungen Landsers. Dahin war ihre Liebe, ihre Hoffnung auf Zukunft. Vorbei war das Zusammenleben der vergangenen 18 / 20 Jahre. Ihn gab es nicht mehr. Sie musste ihn hergeben und blieb in Trauer versunken zurück.

„Dass nie wieder eine Mutter ihren/ ein Vater seinen Sohn beweint“, hoffen alle, die Krieg erlebt haben und nehmen sich das vor. Und doch rüsten Völker auf und treten gegeneinander an. Und immer sind es auch Junge, die sterben, hingestreckt.

Die diesjährige Friedensdekade steht unter dem Bibelwort von Hesekiel: „Kehret um, so werdet ihr leben“ (Hes. 18, 32). „Umkehr zum Frieden“ steht auf den Plakaten. Sie rufen uns auf, alles zu tun, dass nie wieder nirgends Eltern um ihre gefallenen Kinder weinen müssen.

Gillersheim, d. 11.11.2020, Johanna Hesse, Pn.

Pastorin Johanna Hesse
Pastorin Johanna Hesse