…denn siehe, der HERR kommt gewaltig – so heißt es im Wochenspruch für die Woche des 3. Advents beim Propheten Jesaja. Der Prophet kündigt Gott persönlich an: ER kommt gewaltig. Wenn wir diesen Satz hören – was stellen wir uns da heute vor? So einen Einzug wie Elisabeth II.?
Aber es kommt anders. In der Adventszeit bereiten wir uns vor, dass da ein Kind in einem zugigen und finstren Stall geboren wird. Gewaltig ist das nicht – oder doch?
Ich glaube es kommt auf die Wirkung an, die diese Geburt haben wird. Ganz anders ist sie – gewaltig ohne Gewalt. Darauf bereiten wir uns vor mit Plätzchen backen, dekorieren, Geschenke besorgen. Aber bereiten wir damit Gott den Weg?
Für das Schmücken und Backen gibt es Anregungen in Hülle und Fülle, um äußerlich alles chick zu machen. Aber unsere Seele, wie ist die vorbereitet auf das Christuskind?
Als Jesus im Stall von Bethlehem geboren wurde, kam er in diese Welt, um sie zu verändern. Sie soll nicht bleiben, wie sie ist. Auch 2020 nicht. Jesus rief zum Frieden auf, er trat für Versöhnung ein und schätzte alle Menschen gleichermaßen.
Wenn wir uns auf Weihnachten vorbereiten, soll das also auch dazugehören: Das Wesen dieses Kindes in der Krippe auf sich wirken lassen und mit offenen Augen auf das eigene Leben im Licht des Stalles von Bethlehem schauen. Eigene Ungerechtigkeit ablegen und Frieden mit den anderen Menschen suchen. Ich glaube, dann bereiten wir wirklich dem Herrn den Weg – so gewaltig, wie unser Gott es mag: mit den Schritten der einfachen Menschen, die in ihrem Leben und Alltag und den Krisen der Zeit stehen und das Licht des Sterns sehen und ihm folgen.
Gönnen Sie sich deshalb auch diese Zeit! Bereiten Sie dem Herrn den Weg – und folgen sie ihm.
Ihre Elisabeth Knötig