Tragt in die Welt nun ein Licht!
Ich bin ein ausgesprochener Lichtmensch. Ohne eine Kerze auf meinem Schreibtisch oder Arbeitstisch geht es einfach nicht. Die Adventszeit, in der wir uns jetzt befinden, kommt mir sehr entgegen. Die vier Kerzen am Adventskranz, die wir entzünden. Straßen und Häuser, die geschmückt sind mit Lichterketten und vielen Lichtgirlanden, um die Dunkelheit zu vertreiben und Licht der Hoffnung und Vorfreude auf Weihnachten zu verbreiten. In diesen Tagen können wir jede Menge Licht gebrauchen. Lock down, shut down, Worte, die es mit Herunterfahren, Abschließen und vermeintlicher Dunkelheit und Einsamkeit zu tun haben. Vielleicht kennen Sie auch das Kirchenlied „Tragt in die Welt nun ein Licht“. Einfacher Text und einfache Melodie, die refrainartig betonen, dass man das Licht in die Welt, zu den Kindern und zu den Kranken tragen soll. Jeweils mit der Zusage: „Fürchtet Euch nicht! Gott hat Euch lieb, Groß und Klein, seht auf des Lichtes Schein.“ Kein großer theologischer Wurf, aber Grundtenor: Gott hat Dich lieb, der Du Dir jetzt Sorgen machst, wie das alles gehen soll. Gott hat Dich lieb und gibt Dir Kraft in Deinem Fragen und Zweifeln in dieser Zeit. Gott steht Dir in Deiner Einsamkeit, Deiner Angst bei! Tragt in die Welt nun ein Licht, eine Aufforderung an uns in dieser Zeit füreinander da zu sein. Gräben und Vorurteile zu überwinden und vielleicht selber ein Lichtträger Gottes zu werden, wie der, der da spricht: „Ich bin das Licht der Welt.“ (Joh 8)
P. Dr. Michael Emmendörffer (Sudheim-Hillerse)