Vogelbeck

Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

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Orgel

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Kindergottesdienst

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Pastor-kreuzt

Foto: Jan von Lingen

Wort zum Sonntag, HNA am 20.03.2021

18. März 2021

Haut und Knochen / Das nackte Leben

 

Nur noch Haut und Knochen. Knochen und Haut, nichts weiter.

Alles verloren.

Du wendest dich an deine Freunde.

„Freunde, habt Erbarmen mit mir!“

Doch die fallen mit dem Haus durch die Tür:

„Selber Schuld bist du doch! Jetzt reiß dich zusammen.

Und ich sag noch... doch, doch! Ich hab es kommen sehen“,

und lassen dich stehen.

 

Das Flehen um Hilfe, um Mitleid umsonst.

Umsonst ist sonst nichts, das weißt du genau.

So schlau wie sie reden, reden sie sich um Kopf und Kragen,

um Haut und um Knochen und um den Verstand.

„Ich hab nichts verbrochen, es ist nicht meine Schuld!“

Geduld, Geduld ist alleine, was bleibt.

Und ein Leben, das dir das Leben austreibt,

dir vorschreibt, wer und was übrigbleibt.

 

Das auszuhalten ist schwer, so sehr, da müssen Erklärungen her.

Die Freunde versagen im Aushalten, im Beistehen.

Du kannst sie nicht mehr sehen.

Und sie dich nicht, wechseln die Straßenseite.

Augen zu und rüber, tschüß.

Keiner mehr, der übrig bleibt auf deinem Gehweg.

Nur der Bordstein und du.

Du allein mit dem Stein im Magen, der Rest über Bord.

 

Haut, Knochen und das nackte Leben.

Immerhin das ist dir noch gegeben.

Aber nackt in der Dunkelheit

siehst du nicht, wer dich befreit.

Du siehst nicht, wer dich versteht

und wer den Weg bis zum Ende mit dir geht.

 

Hiob ist sicher „ich werde ihn sehen.“

Und am Ende werde ich alles verstehen.

Am Ende ist Hoffnung für Hiob und dich.

Der eine, den die Bibel verspricht,

Der eine, der die Staubschicht durchbricht,

bricht die Lanze für dich.

Vikarin Madeleine Landre