Vorwärts, und nicht vergessen…
Na, wie geht das Lied weiter?
Bestimmt wissen Sie es! Das alte Arbeiterlied von Bert Brecht ist ein Klassiker zum Tag der Arbeit und ein Ohrwurm. Ich wette, Sie können es auch mitsingen oder mitsummen:
„Vorwärts, und nicht vergessen, worin unsere Stärke besteht. Beim Hungern und beim Essen: die Soo-lii-daa-rii-tät!!“ Das alte Lied ist hoch aktuell.
Brecht hat es in den Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts geschrieben und dabei auf den Punkt getroffen, worauf es im Zusammenleben der Menschen ankommt.
Auch heute sind viele Existenzen bedroht, während andere als Gewinner aus der Krise hervorgehen. Während der Onlineversandhandel Spitzenumsätze einfährt, haben die Paketauslieferer weiterhin unmenschliche Arbeitsbedingungen und schuften zu Niedriglöhnen.
Wie wichtig das Frisörhandwerk ist, wissen wir doch alle erst, seitdem ein Termin zum Haareschneiden nicht so leicht zu kriegen ist. Alles war doch immer verfügbar und sollte möglichst billig sein.
Beim Wert der Arbeit herrscht eine Schieflage in unserem Land. Gar nicht so schlecht, dass uns das jetzt mal bewusst wurde. Natürlich kann man Klopapier hamstern und die Augen verschließen vor der Situation der Menschen in der Fleischindustrie, den Krankenhäusern und in der Pflege. Aber es gehört sich einfach nicht. Wir merken jetzt alle, dass unsere Gesellschaft so nicht funktioniert. Brecht nannte es Solidarität, ich nenne es Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe.
Das letzte Wort soll nochmal Bertolt Brecht haben:“ Wer im Stich lässt seinesgleichen, lässt ja nur sich selbst im Stich!“