Lost and found
„Lost and found“ heißen in britischen Bahnhöfen Fundbüros. Da Dinge zu finden, die Menschen auf der Reise liegengelassen haben.
Als ich am vergangenen Sonntag mit meinen Konfa-Gruppen in Stöckheim und Salzderhelden deren Vorstellungsgottesdienste feierte, dachte ich an „Lost and found“. Die Konfis in Salzderhelden predigten darüber, was ihren Alltag bestimmt. Es ging um Spielregeln als Lebensregeln und Online-Spiele. Eine der Kernstellen war: „Eine der Grundlagen unserer Lebensregeln sind die zehn Gebote. Aus ihnen folgt alles, was Jesus zu seiner Zeit den Leuten um ihn herum beigebracht hat. Er hat die zehn Gebote weiter ausgeführt und den Menschen erklärt, wozu es gut ist, sich selbst ausgewogen und ehrlich zu sehen, und einzugestehen, wenn etwas schief gegangen ist.“
Ich habe dabei die Konfis angeschaut und mich gefragt: „Schaffen wir in unseren Kirchengemeinden Raum für solche Ehrlichkeit? Sind wir die, die gemeinsam nach dem Weg suchen, den Gott uns weist?“ Ein anderer Konfirmand setzte die Predigt fort: „Manchmal macht es einfach Spaß, mal nur an den eigenen Erfolg zu denken. Das erleben wir oft in Computerspielen. Dann sind die Regeln gut. Sie machen, dass wir uns entspannen können und uns an Erfolgen freuen. Sie setzen uns die Grenzen, die wir dann brauchen, damit alle gerecht zum Zug kommen. Aber ehrlich gesagt macht es auch manchmal Spaß, die Regeln zu brechen.“
Darin finde ich uns als Kirchengemeinden wieder. Wir brauchen Orientierung und fragen, was Gottes Regeln uns konkret zu sagen haben. Manche Irrwege tun sich uns auf. Aber ich habe Hoffnung, dass Gott uns findet wie bei „Lost and found“. Ich habe auch die Hoffnung, dass unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden mit uns anderen in den Kirchengemeinden neue Wege gehen, auf denen Gott sich finden lässt.
Ein gut sortiertes „Lost and found“ wünsche ich uns für die gemeinsame Lebensreise!
Annegret Kröger, Pastorin in der Region Leinetal-Ahlsburg
