Spazierengehen hilft
Die Luft riecht anders und morgens liegt oft Nebel über dem Ort. In diesen Tagen, also wenn die Sonne mal scheint, genieße ich gerne lange Spaziergänge. Ich sehe, wie sich das Laub an den Bäumen verfärbt. Jeden Tag sieht der Wald wieder ein bisschen anders aus. Die letzten Felder werden abgeerntet, an den Feldrändern liegen Rübenberge. Mir kommt eine Liedstrophe aus meiner Grundschulzeit in den Kopf:
„Bunt sind schon die Wälder,
gelb die Stoppelfelder,
und der Herbst beginnt.
Rote Blätter fallen,
graue Nebel wallen,
kühler weht der Wind.“
Es ist Herbst geworden. Nebel und Wind gehen jedoch nicht wirklich zusammen, denn der Wind vertreibt den Nebel. Bei Nebel im Kopf, wenn die Gedanken schwer werden, hilft oft auch ein Spaziergang. Dazu am besten noch eine Begleitung mit einem offenen Ohr und viel Zeit. Um Bewegung in die Gedanken zu bringen ist es gut, sich wirklich zu bewegen. Es hilft auch der frische Wind. Nicht umsonst heißt der heilige Geist in der Bibel auch Windhauch. Dieser Windhauch schenkt den Menschen Kraft und weckt auf. Er tröstet und weht die Sorgen fort. Der Nebel wird sich immer nach einer Zeit verziehen und es folgen wieder goldene Oktobertage. Mit Sonnenstrahlen im Gesicht, Laubrascheln unter den Füßen und frischem Wind um die Nase.
Vikarin Friederike Böhm, Kirchengemeinde St. Johannis Uslar