Rrrrumss…
…manchmal ist man einfach mit seinen Argumenten am Ende und es braucht ein Ventil für Wut, Angst, Enttäuschung, den Ausdruck des Gefühls, wenn keine Worte mehr helfen…Manchmal fliegt eine Tür mit lautem Knall zu oder ein Teller geht zu Bruch,…
Von Martin Luther gibt es die Erzählung, (vermutlich eine Legende), er hätte mit seinem vollen Tintenfass nach dem Teufel geworfen, als dieser ihn in seiner Schreibkammer nicht in Ruhe ließ. Schöne Geschichte und schöne Sauerei vermutlich- Martin Luther hatte wohl nicht so gut gezielt und es blieb ein großer Tintenfleck an der Wand. Die Menschen lieben diese Geschichte und pilgern auch heute nach über 500 Jahren zur Wartburg, um diesen Fleck zu besichtigen. Im Grunde wäre es schöner gewesen, wenn Luther den Teufel mit guten Argumenten überzeugt hätte, jetzt aber mal wirklich zu verschwinden. Aber da kam auch Martin an seine Grenze. Ich glaube, deshalb ist diese Geschichte so beliebt: Martin Luther ist kein Heiliger, kein Märtyrer, kein allmächtiger, unfehlbarer Kirchenmann. Er ist ein Mensch aus Fleisch und Blut. Er hat Angst vor den dunklen Mächten, er schimpft und wettert und redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Er tritt für seine Überzeugung ein, weil er nicht anders kann. Er will, dass alle Menschen die Bibel lesen können. Also übersetzt er sie. Er will, dass sich etwas ändert und er verändert die Welt.