Geschenk Zeit
Ein Aufflackern, Blitzen, dann wird es dunkler – und wieder ist eins unserer LED-Leuchtmittel in der Wohnzimmerlampe hin. Ich seufze, weil die Dinger teuer sind. Während ich ein neues besorge, denke ich darüber nach, wer und was alles über meine Zeit bestimmt. Eigentlich hatte ich jetzt etwas anderes vor. Aber in unserem Wohnzimmer soll es zu Silvester hell sein.
Mich bringen folgende Fragen weiter: Wovon will ich meine Zeit bestimmen lassen? Und wie schaffe ich es, für das Zeit zu haben, dem ich gern meine Zeit widme. Dabei muss manches zu einer bestimmten Zeit sein, weil ich sonst die Freiheit meiner Mitmenschen einschränke.
Wir Menschen bekommen unsere Zeit von Gott geschenkt und wissen nicht, wie viel Lebenszeit wir haben. Das macht sie umso kostbarer. Es bedeutet auch, dass es sich lohnt, großzügig anderen Zeit zu widmen. Es ist dann, als hätte ich diese Zeit doppelt gelebt, weil nicht nur ich davon etwas habe, sondern auch der Mensch, dem ich sie gewidmet habe. Ich verschenke dann den Nutzen meiner Zeit. Am wichtigsten ist mir, dass in meiner Zeit sich ereignet, was ich sinnvoll und gut finde. Nicht so wichtig ist da, wer den Rhythmus gibt.
Während ich das neue Leuchtmittel einsetze, wird mir klar, wozu es gut ist, auch fremdbestimmte Zeiten zu haben. Sie lassen mich denken, was ich sonst nicht erkannt hätte.
Kommen Sie gut und behütet ins neue Jahr! Ich wünsche Ihnen Freude an dem Geschenk des neuen Jahres. Es kommt von Gott.
Annegret Kröger, Pastorin in der Region Leinetal-Ahlsburg