Musikalischer Abendgottesdienst zu „Elias“ in der Klosterkirche Fredelsloh
Fredelsloh. Das Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) zählt zu den wesentlichen Werken der evangelischen Kirchenmusik. Viele Kantoreien haben es in ihrem Repertoire. Die Figur des alttestamentlichen Propheten Elias aus diesem Oratorium steht im Zentrum eines Gottesdienstes am Sonntag, 13. Oktober, um 18 Uhr in der Klosterkirche Fredelsloh.
Und das ist die Geschichte dazu: Mit all seiner Kraft und all seiner Leidenschaft hat Elias für den althergebrachten Gottesglauben gekämpft – und ist doch gescheitert. Zutiefst enttäuscht zieht er sich in die Wüste zurück und will nur noch sterben. In der Arie „Es ist genug, so nimm, Herr, meine Seele“ bringt Mendelssohn mit großer musikalischer Meisterschaft und tiefem Einfühlungsvermögen die Verzweiflung und die Einsamkeit des Propheten zum Klingen und zeichnet seinen Weg durch die existenzielle Sinnkrise hindurch in ein neues Leben nach – sicherlich auch auf dem Hintergrund eigenen Erlebens.
Dieser Gottesdienst ist die dritte Station des spirituellen Langzeitprojekts „Sechs Weisen, das Wort „genug“ zu betrachten“ und zugleich ein Beitrag zum diesjährigen Welttag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober. Es singen Christiane Grubitzsch (Sopran), Ronja Hüppe (Alt) und Jürgen Orelly (Bass), Elke Hahn begleitet sie auf der Orgel. Die Predigt hält Wolf-Friedrich Merx. Er ist Pastor und Kirchenmusiker im Ruhestand und Leiter des Projekts „Singen und Schweigen“ in der Klosterkirche. Die letzten 15 Jahre vor seinem Eintritt in den Ruhestand arbeitete er als Psychiatrieseelsorger in Göttingen.