Goetheschüler erlaufen mehr als 6.000 Euro für "Brot für die Welt"
Einbeck. Gemeinsam haben sich die Goetheschüler mit einer Weihnachtsandacht mit Krippenspiel auf die bevorstehenden Festtage eingestimmt. Zudem wurde der Erlös des Friedenslaufes im Rahmen der Friedensdekade übergeben: Die Goetheschulgemeinschaft sorgte für 6.250 Euro für die Aktion "Brot für die Welt".
Eröffnet wurde die stimmungsvolle Andacht in der Aula mit Musik von Dennis und Greta, Juliana und Johanna führten durch das Programm. Schüler der 8c und 8b nahmen die Gäste in der vollbesetzten Aula mit auf eine Zeitreise zum 18. Dezember 1534: Auf der Bühne hatten sich die Kinder von Dr. Martin Luther samt Tante versammelt. Luther musste sich in Schriften vertiefen, seine Frau Katharina von Bora hatte gerade eine Tochter zur Welt gebracht. Da die nun nichts vorbereitet hatte, befürchteten die Kinder, dass Weihnachten ausfalle. Deshalb wurden sie selbst aktiv, sorgten für duftende, grüne Zweige, Flötenspiel, Weihnachtsdekoration, gebackene Kekse und dem Verlesen der Weihnachtsbotschaft. Darüber freute sich Luther, der gerade "Vom Himmel hoch" geschrieben hatte. Jeder hatte mitgeholfen, so dass das Weihnachtsfest gelingen konnte.
Besonders stolz war Schulleiterin Elisabeth Kaiser auf die Goetheschüler, die mit dem Friedenslauf bewiesen hatten, dass sie nicht nur sportlich seien, sondern auch ein Herz für andere Menschen hätten. Beim Friedenslauf am Buß- und Bettag (die "EM" berichtete) hatte sich 320 Schüler von Jahrgang 5 bis 11 beteiligt; sie haben rund 5.000 Runden in der Halle gedreht und sind damit mehr als 500 Kilometer gelaufen. 240 Schüler haben ihren Beitrag vom Sponsorenlauf gespendet, die höchste Summe lag bei 240 Euro. Insgesamt kamen 6.250 Euro zusammen, die an das "Brot für die Welt"-Projekt des Kirchenkreises Leine-Solling gingen.
Pastorin Steffi Deichmann stellte das diesjährige Projekt, das aus Vietnam stammt, vor. Unter dem Titel "Mit Zimt aus der Armut" werden sieben Dörfer im hügeligen Nordwesten Vietnams gefördert. Dort leben vor allem Angehörige ethnischer Minderheiten, viele von ihnen in großer Armut. Die Erträge aus der Landwirtschaft reichen kaum zum Überleben. Eine Frauenorganisation will das ändern. Sie setzt auf den Anbau von Zimt. Die Organisation "Yen Bai Women's Union (YBWU)" koordiniert das von Brot für die Welt unterstützte Projekt für rund 4.000 Menschen in der Provinz Yen Bai. Indigene Kleinbauernfamilien werden in ökologischer Landwirtschaft und Viehzucht geschult. 25 selbst initiierte Gemeinschaftsprojekte sind geplant. Dazu zählt der Bau von Straßen und Bewässerungskanälen. 210 Bauern und Bäuerinnen erhalten eine Weiterbildung in biologischer Schädlingsbekämpfung. Bei allen Projektmaßnahmen steht die Förderung von Frauen im Mittelpunkt. „Ihr habt einen großen Teil dazu beigetragen, dass dort Kinder auch zur Schule gehen können“, bedankte sich Deichmann.
Bereits zum dritten Mal habe die Goetheschule an der Friedensdekade teilgenommen und darüber nachgedacht, was jeder im Kleinen für den Frieden tun könne. Denn Frieden sei nicht nur dort, wo kein Krieg sei, sondern auch dort, wo alle Menschen gut und ohne Sorge leben können. Nur in einer Welt, in der gerecht geteilt werde und alle zusammenhalten, könne das funktionieren, so Deichmann.
Besonders gedankt wurde den Sponsoren des Friedenslaufes. Die meisten Läufer stellte die 6b, und dafür gab es einen Anerkennungspreis.
Bereichert wurde die Andacht zudem durch gemeinsame Lieder und ein Weihnachtsgebet. Schulleiterin Elisabeth Kaiser dankte dem Organisationsteam der Weihnachtsandacht mit Lehrkraft Markus Luster an der Spitze sowie allen Akteuren. sts