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Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

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Kindergottesdienst

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„Ein jegliches hat seine Zeit“

Pressemitteilung 06. November 2025
Entwidmung der Salinenkapelle Sülbeck. Foto: Christian Dolle

Entwidmung der Salinekapelle Sülbeck

Kirchenkreis.
1694 wurde die Salinekapelle Sülbeck errichtet, war mehr als 300 Jahre geistliches Zentrum für die Salinen- und Bergarbeiter sowie die heutige Gemeinde. Am vergangenen Sonntag wurde die Kapelle offiziell entwidmet. Für viele geht damit eine Ära zu Ende, dementsprechend voll war es im Gottesdienst, der von Pastorin Annegret Kröger, Superintendentin Stephanie von Lingen und Regionalbischof Hans Christian Brandy sowie dem Kirchenvorstand gestaltet wurde.
Roberta Böcker erinnerte als Kapellenvorstandsvorsitzende an die lange Geschichte dieses besonderen Ortes. „Sie war Zeichen dafür, dass Arbeit und Glaube nicht getrennt waren“, sagte sie. Doch die Lebensumstände haben sich geändert, vielerorts muss sich eine an Mitgliedern schrumpfende Kirche auch von Gebäuden trennen. Das wiederum ist eine Chance dafür, dass Gemeinden zusammenwachsen, wie sich auch in diesem Fall später sehr symbolträchtig zeigte.
Zuvor ging Hans Christian Brandy in der letzten Predigt in der Kapelle auf das Phänomen der Zeit ein. Sie sei immer um uns herum, in Momenten wie diesen sogar spürbar. „Ein jegliches hat seine Zeit“, heißt es in der Bibel. Damals die Zeit, als die Arbeiter eine Kapelle wollten, heute eine Zeit, in der Kirche sich in einer komplexer werdenden Welt neu aufstellen muss.
„Ich spreche denen, die diese nicht einfache Entscheidung getroffen haben, meinen Respekt aus“, so der Regionalbischof. Für ihn sei es bereits die dritte Entwidmung in diesem Jahr, es werde wohl auch noch weitere geben. Doch Gott hat es in der Hand, wie es weitergeht, er zeigt uns immer neue Wege auf, schloss er, „in dieser Zuversicht können wir weiterleben.“
Eine Ehrung gab es für Küsterin Sabine Ahlborn, die in der Salinekapelle vermutlich jeden Winkel kannte. Wie auch zuvor Roberta Böcker und einigen anderen war auch ihr anzumerken, dass dieser Schritt jetzt zwar getan werden musste, für den Moment aber eben doch sehr schmerzhaft war.
Anschließend wurden das Kreuz, der Abendmahlskelch, die Taufschale und andere Gegenstände gemeinsam aus der Kapelle getragen. Jeder der Anwesenden packte so gut es ging mit an, einige schleppten den Altar, andere trugen eben ein Gesangbuch. Alles wurde verladen und dann in die St. Martini-Kirche in Stöckheim gefahren. Dort fand alles seinen neuen Platz. „Wir haben nicht nur Gegenstände, sondern die jahrhundertealten Erinnerungen mitgenommen“, stellte Superintendentin Stephanie von Lingen fest, bevor dann mit dem Kelch aus Stöckheim und dem aus Sülbeck das Abendmahl gefeiert wurde.