Adventsgottesdienst mit Einführung von Kreiskantor Henrik Stark
Northeim. Wenn in St. Sixti die Posaunen und die Stimmen der Kantorei erklingen, breitet sich feierliche Stimmung im gesamten Kirchenschiff aus. Dieser vielfältige Klangteppich kündigte am Sonntag nicht nur den Beginn der Adventszeit an, sondern auch den der Zeit von Henrik Stark als Kreiskantor. Pastor Christian-Peter Völckers machte deutlich, dass Advent eben Neubeginn bedeutet, eine Zeit, in der Gottes Licht besonders hell erstrahlt.
„Gott kommt, um das zu öffnen, was verschlossen ist“, sagte er, anschließend erklang „Machet die Tore weit“ und dank der besonderen Akustik von St. Sixti wurde mehr als 300 Gottesdienstbesuchern sehr schnell deutlich, wie feierlich die Adventszeit in der Kirche doch sein kann und auch, was die Kirchenmusik in Northeim zu bieten hat. Für all das wird Henrik Stark nun derjenige sein, der koordiniert, weiterentwickelt und so schön wie möglich erklingen lässt.
Gar nicht so leicht wie Superintendent Jan von Lingen in seiner Predigt deutlich machte. Er erzählte vom Streit der Instrumente, die alle für sich in Anspruch nahmen, das Wichtigste zu sein. „Lobt Gott mit Pauken“, heißt es in der Bibel, allerding fühlt sich die Orgel als Königin der Instrumente. In seiner Geschichte spielten viele Instrumente auf, er selbst die Gitarre und lud zum spontanen Adventslied ein. Weil jedes Instrument sich für das Wichtigste hielt, endete die Adventsmusik in einem großen „Tohowabohu“. „Unsere Welt sieht ja gar nicht so anders aus“, schlug Jan von Lingen einen Bogen. Auch hier gibt es aktuell wenig Gleichklang, dafür aber viele Allmachtsfantasien. In der Geschichte ist schließlich die gemeinsame Melodie, auf die sich alle einigen und sie zusammen erklingen lassen, der goldene Weg.
Bevor der neue Kreiskantor schließlich offiziell ins Amt eingeführt wurde, ließ der Superintendent das Bewerbungsverfahren noch einmal Revue passieren. Dort stellte sich ein 28-jähriger Kandidat aus Franken vor, von dem einige fragte, ob er nicht zu jung sei für ein Kreiskantorat. Er zeigte allerdings, dass er durch seine Berufserfahrung in Hannover bewiesen habe, wie er Menschen für Musik begeistern könne. Das zeigte sich auch im Gottesdienst an zahlreichen Besuchern aus Hannover, die Henrik auf seinem Weg begleiten wollten. Dementsprechend froh waren die Mitglieder der „Findungskommission“, dass alles so kam, wie es gekommen ist.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es natürlich einige Grußworte, unter anderem von Bürgermeister Simon Hartmann, der den Gedanken noch einmal aufgriff und resümierte: „Stark, dass Sie sich beworben haben.“ Den Wortwitz griffen auch Ulrike Hastedt und Meike Davids in ihrer Version des Kirchentagsliedes „Mutig, Stark, beherzt“ auf. Nach aller Feierlichkeit wurde es also auch noch ein lockeres Beisammensein und für einige auch ebenso ein Kennenlernen.
Adventsgottesdienst mit Einführung von Kreiskantor Henrik Stark in der St. Sixti-Kirche in Northeim. Foto: Christian Dolle