Klosterkirche Fredelsloh ist erneut Kulturkirche
Fredelsloh. Fredelsloh ist als Töpferdorf weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Die Klosterkirche als Kulturkirche für ihr vielfältiges Angebot. Und auch die Krippe zieht in der Adventszeit etliche Besucher an, da sie alles in allem mit mehr als 100 Figuren in sieben Szenen viel zum Entdecken bietet. Janne und Johannes Klett-Drechsel haben sie in stundenlanger Arbeit aufgebaut, mit klarem Bezug zu aktuellen Problemen.
Bilder aus der zerstörten Ukraine hängen über den aus der Bibel vertrauten Szenen. Neben Maria und Josef auf dem Weg nach Bethlehem spielen Kinder in den Ruinen von Charkiw. Der König aus Benin, Balthasar, macht Halt im Südsudan und bringt hungernden Menschen Lebensmittel. Kaspar aus Europa wird vom Sterndeuter, den er nach dem Weg fragt, auf die Zerstörung in der Welt hingewiesen. Und Melchior, der Scheich aus der arabischen Welt, kümmert sich um die Menschen in Gaza.
Es sind Szenen, für die Betrachter sich ein wenig Zeit nehmen müssen. Um sie im üppigen Diorama aus handgefertigten Figuren zu erfassen, aber auch, um sich im Kontext der Weihnachtsgeschichte auf sie einzulassen. Für Johannes Klett-Drechsel ist das kein Problem. „Die fränkische Krippentradition ist dadurch geprägt, dass viele unterschiedliche Figuren mit aufgestellt werden. Das habe ich hierher mitgenommen“, sagt er. Kunst und Kultur darf und muss nun einmal auch herausfordern.
Ja, auch 2026 ist die Klosterkirche wieder Kulturkirche. Bereits zum zehnten Mal wird die Arbeit gefördert und natürlich gibt es auch wieder ein vielfältiges Programm mit Musik, Ausstellungen und mehr unter dem Motto „Mal anders & schräg“. Mehr dazu ist unter www.klosterkirche-fredelsloh.de zu finden. Die Krippe wiederum ist zu den Öffnungszeiten der Kirche, täglich von 11 bis 16 Uhr zu betrachten
Foto Christian Dolle: Krippenszenen mit Blick in die Welt von heute