Vogelbeck

Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

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Orgel

Foto: Jan von Lingen

Kindergottesdienst

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Immer in anderem Licht

21. Dezember 2023
Foto: Andreas Lechtape

Das Weihnachtsfenster in Uslar wird 120 Jahre alt
Uslar.
120 Jahre alt ist das Weihnachtsfenster in Uslar. In der St. Johannis-Kirche ist es zu sehen und zeigt Maria mit dem Kind auf dem Arm, Josef und weitere Figuren im Stall von Bethlehem. „Henning und Andres, 1903“ lautet eine Inschrift im Rahmen, die Aufschluss über die Künstler gibt. „Wir wissen nicht viel über unser Weihnachtsfenster“, sagt Pastorin Astrid Jasper. Das Weihnachtsfenster in Uslar zeige jene Szene, die den christlichen Glauben seit mehr als 2000 Jahren präge. Das tue auch das gegenüberliegende Osterfenster in Uslar, sozusagen das Pendant. Auf diese Weise seien beide großen Kirchenfenster in der Uslarer Kirche künstlerisch dargestellt. Am schönsten sei es übrigens, wenn die Sonne nicht direkt darauf fällt, ergänzt Küster Maik Schietzoldt, es lohne sich also durchaus, die Fenster häufiger zu betrachten.
Geschaffen wurde das Weihnachtsfenster von der Glasmalerei-Werkstatt Henning und Andres, die 1886 von Johann Maria Hubert Henning und Johann Andres in Hannover gegründet wurde. Die Glasmaler Hubert Henning (1859-1940) und Johann Andres (1849-1913) kamen 1885 von Münster nach Hannover und gründeten hier eine eigene Werkstatt. In einer Phase des Kirchbaubooms avancierten sie zu einem erfolgreichen Unternehmen. Über 100 Stadt- und Dorfkirchen zieren bis heute Fenster dieser Werkstatt, nicht wenige auch in den Landkreisen Göttingen und Northeim. Auch das große Auferstehungsfenster in der St. Sixti-Kirche in Northeim wurde von ihnen geschaffen.
Harald Storz, Pastor im Ruhestand aus Göttingen und Fachmann für Glasmalereien des 19. Jahrhunderts, erkennt in der Uslarer Mariendarstellung das "Motiv der Maria Regina": "Maria ist als Königin dargestellt, thronend mit dem Kind auf dem Schoß, eingebettet in eine Krippenszene." Dies Motiv der Königin zeige sich in zwei Besonderheiten: "Der Mantel und das Perlenkrönchen. Die schienen auch mir in der Glasmalerei tatsächlich unkonventionell und besonders zu sein." Theologisch interessant ist für ihn ein Detail in der Bildmitte: "Dort steht ein Lamm, symbolischer Verweis auf die Passion".