Spirituelles Langzeit-Projekt in der Klosterkirche Fredelsloh
Fredelsloh. Wann ist eigentlich „genug“? Genug gearbeitet? Genug Geld verdient? Genug Anerkennung bekommen? Mehr wäre doch sicherlich besser. Aber: wann ist denn dann genug? Fast ist es, als würde man sich im Kreis drehen und kommt an kein Ende. „Zuviel und nie genug“ – das ist der Titel eines Buchs, das Mary Trump über ihren Bruder Donald geschrieben hat, und dieser Titel beschreibt ganz gut die Welt, in der wir leben. Aber zu wenig ist auch nicht gut: „Ich war nicht genug“ – so beschreibt die Schauspielerin Hanna Schygulla in ihrem neuen Buch die Zeit ihrer Kindheit und Jugend. Das ist eine schlimme seelische Verletzung. Und auch ein „ungenügend“ in der Schule kann sehr wehtun. Und umgekehrt: Es würde uns bestimmt guttun, wenn wir irgendwann endlich mal bei „genug“ ankämen. Glückliches, erfülltes Leben gibt es wohl nicht ohne „genug“. So beschreibt es Wolf-Friedrich Merx, Pastor und Kirchenmusiker i.R. Und weiter: „Mit diesem Wort ist es ein bisschen wie mit einem alten Haus mit vielen Räumen: Wenn wir eine Tür geöffnet haben, sehen wir schon die nächste, und in jedem Raum werden wir Neues über unser gesellschaftliches
Zusammenleben oder auch für unser persönliches Leben entdecken.“
In sechs Stationen bis in das Jahr 2025 hinein kann im Klosterkirche Fredelsloh eine Tür nach der anderen geöffnet werden: Im Geiste werden die Menschen befragt, die früher in Fredelsloh im Kloster lebten, es wird ein Dialog mit Johann Sebastian Bach geführt (Kantate 82: Ich habe genug) oder mit Felix Mendelssohn-Bartholdy (Arie des Elias: „Es ist genug“). „Es gibt eine Menge zu entdecken, was auch uns in unserem Leben helfen kann“, verspricht Wolf-Friedrich Merx.
Zur ersten Station wird schon am Sonntag, 25. August, ab 18 Uhr in die Klosterkirche Fredelsloh eingeladen.
