Vogelbeck

Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

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Orgel

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Kindergottesdienst

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Abschied des Kirchenparlaments: Rückblick auf bewegte Jahre

14. November 2024
Pastorin Sarah Coenen (r.) wurde in das Präsidium der Kirchenkreissynode gewählt. Sie leitet die Sitzungen jetzt gemeinsam mit der Vorsitzenden Petra Lorenz (m.) sowie Pastor Thilo Krüger, Kirchenkreiskantorin Ulrike Hastedt und Kirchenvorsteher Andreas Kröß(l.). Foto: Christian Dolle

Interview mit Petra Lorenz, Vorsitzende der Kirchenkreissynode

Kirchenkreis. Ende des Jahres endet die sechsjährige Amtszeit der gewählten Kirchenkreissynode des Kirchenkreises Leine-Solling. Das „Kirchenparlament“ mit mehr als 60 gewählten Mitgliedern repräsentiert die Kirchengemeinden und Institutionen zwischen Einbeck, Northeim und Uslar. In der Kirchenkreissynode werden wichtige Entscheidungen für die rund 50.000 Gemeindeglieder in 42 Kirchen- und Kapellengemeinden getroffen. Am 21. November werden die ausscheidenden Mitglieder am Ende der letzten gemeinsamen Sitzung feierlich verabschiedet. Geleitet wird die Kirchenkreissynode vom Präsidium unter Leitung von Kirchenvorsteherin Petra Lorenz. Im Gespräch blickt sie zurück auf sechs bewegte Jahre zurück – mit Coronapandemie, Stellenplanung, Kirchgebäudemanagement und kirchliche Handlungsfelder. 

Frau Lorenz, welche Bedeutung sehen Sie in der ehrenamtlichen Arbeit in den Kirchengemeinden?
„Das bedeutet für mich Verantwortung übernehmen, Gemeinschaft leben und Neues wagen und eine lebendige Gemeinde mitgestalten, um sie so auch für kommende Generationen attraktiv zu halten.“

Foto privat: Petra Lorenz, Vorsitzende der Kir-chenkreissynode

Welche Herausforderungen musste die Kirchenkreissynode in den letzten sechs Jahren bewältigen?
„Mich hat der Psalm 18, 30 „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen“ in den letzten sechs Jahren getragen. Die Kirchenkreissynode musste viele Mauern überspringen, manche schienen anfangs unüberwindbar. Die Coronapandemie gleich zu Beginn zwang uns neue Formen und Kooperationen zu entwickeln. Dadurch erlebten wir einen Aufschwung. Der Stellenplan 2023-2028 mit den Handlungsfeldern wurde erarbeitet und beschlossen. Ein Kirchgebäudemanagement und Klimaschutzkonzept auf den Weg gebracht. Aber auch Mauern des Schweigens mussten mühsam und schmerzhaft durchbrochen werden. Wir haben nun ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt vorliegen.“

Was war Ihnen als Vorsitzende der Kirchenkreissynode besonders wichtig?
„Dass die Mitglieder der Kirchenkreissynode in den Entscheidungen mitgenommen werden und sie diese dann auch entsprechend mittragen. Gute Zusammenarbeit zwischen den Ausschüssen, den Arbeitsgemeinschaften und der Kirchenkreissynode.“

63 gewählte Mitglieder gehörten zur bisherigen Kirchenkreissynode, die 2019 erstmals zusammentrat. Wie schätzen Sie den "Ertrag" dieser Zeit ein: Bleiben viele Fragen offen? Oder sehen Sie eher das, was gelungen ist?
„Ich sehe schon eher das, was uns gelungen ist. Alle Konzepte, die beraten und beschlossen wurden, tragen dazu bei, unsere Kirche zukunftssicher zu machen. In Zeiten immer knapper werdender Finanzmittel haben wir die Ärmel hochgekrempelt und das Notwendige in Angriff genommen. Aber trotzdem sehe ich natürlich auch die Ängste, die die Menschen in den Gemeinden bewegt, wenn z.B.  eine frei gewordene Stelle nicht wiederbesetzt wird.“

Welche Projekte hat die Synode besonders beschäftigt und umgesetzt?
„Wir haben trotz einiger Kürzungen finanzielle Mittel für Innovationen bereitgestellt wie den Popkantor, die Junge Kirche und die Aufgaben in den drei Gestaltungsräumen Einbeck, Northeim und Uslar. Dann haben wir das Instandhaltungsmanagement für unsere mehr als 90 Kirchgebäude auf den Weg gebracht. Schließlich haben wir die regionale Zusammenarbeit gefördert und innovative Projekte in den Gemeinden mit dem 3-2-1- Projekt gefördert.“

Was möchten Sie den Delegierten der neuen Kirchenkreissynode, die im kommenden Februar erstmals zusammenkommt, mit auf den Weg geben?
„Wenn die neue KKS ihre Arbeit aufnimmt, wartet auch wieder so manche zu überwindende Mauer auf Sie. Die Zeit der Kirchenaustritte, des pastoralen Nachwuchsmangels und auch die Bürokratieflut birgt sicher einige Hürden. Ich wünsche den Mitgliedern der neuen KKS ein gutes Miteinander, Offenheit in den gegenseitigen Erwartungen, Freude an den vielfältigen Aufgaben und den Blick für das Wesentliche beflügelt durch das Vertrauen auf Gott und seinen guten Geist.“

Zur Person
Petra Lorenz, 61 Jahre alt. Seit 2000 Kirchenvorsteherin in der Apostelgemeinde. Seit 2006 1. Vorsitzende des Kirchenvorstands der Apostelgemeinde und des Kirchengemeindeverbandes Northeim Südregion. Sie sagt: „Ich freue mich darauf, Kirche und Gemeinschaft weiterhin mit anderen gestalten zu dürfen, um unsere vielen, innovativen Ideen der letzten Jahre weiter zu entwickeln.“
 
Das Interview führte Jan von Lingen.