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Foto: Yvonne Guschke-Weinert

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Kindergottesdienst

Kindergottesdienst

„Ich springe immer wieder gern in Kalt-Wasser-Situationen“

16. November 2023
Michael Groh, Foto: Christian Dolle

Michael Groh neuer Springer-Pastor im Kirchenkreis Leine-Solling
Kirchenkreis.
Aus Gifhorn in den Kirchenkreis Leine-Solling und privat in den Harz: Michael Groh ist seit September Springerpastor im Kirchenkreis. Aktuell wird er in den Kirchengemeinden Hohnstedt und Imbshausen eingesetzt. Seine Frau Elsbeth Groh ist mit einer halben Stelle als Altenseelsorgerin im Kirchenkreis Harzer Land tätig und wirkt in Osterode sowie den Ortsteilen.
„Nach 32 Jahren im Gemeindepfarramt habe ich mir zu meinem Wechsel gewünscht, als Springerpastor zu arbeiten. Das hierfür nötige Aufgabenprofil kommt mir sehr entgegen, denn spontan springe ich immer wieder gern in Kalt-Wasser-Situationen. Die Zusammenarbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen und die Konfi-Arbeit werden mir allerdings jetzt fehlen“, sagt der Pastor, der 1961 in Osterode geboren und aufgewachsen ist. Es ging also zurück zu den Wurzeln: Auch wenn in ihrem neuen Zuhause in Dreilinden in Osterode noch einiges umgebaut werden muss, findet das Ehepaar hier langsam ihre neue Heimat.
Theologie habe Michael Groh zunächst aus Neugier und Opposition studiert. „Ich habe eine lebendige kirchliche Jugendarbeit mit viel Gemeinschaft erlebt. Allerdings konnte ich nur sehr schlecht mit der engen – evangelikal-freikirchlichen – Bibelauslegung dort leben“, blickt Michael Groh zurück und ergänzt: „Im Gegensatz dazu habe ich im Religionsunterricht im Gymnasium lernen dürfen, wie vielfältig die Bibel in ihrer Entstehung und in ihren geschichtlichen Hintergründen ist. Das hat mir meinen Glauben gerettet. Das Studium der Theologie habe ich sehr genossen und meine anderen Studienenteressen Medizin und Sport aufgegeben.“ Nach seinem Vikariat in Wettmar trat er seine erste Pastorenstelle im Alten Land bei Hamburg an, die er sich mit seiner Ehefrau teilte. Im Anschluss war er 17 Jahre als Pastor in der Corvinus-Gemeinde in Northeim tätig. Im Mai 2017 verließen die beiden den Kirchenkreis Leine-Solling und wechselten nach Gifhorn. Dort war Groh Pastor in der Martin-Luther- und der Nicolai-Gemeinde Gifhorn. Und nun erfolgte die Rückkehr in den Kirchenkreis Leine-Solling. Außerdem war er in all der Zeit mehr als 25 Jahre als Notfallseelsorger unterwegs.
Wie der Pastor „Kirche von morgen“ sieht? „Die Kirche hat eine Zukunft – das steht für mich außer Frage – allerdings wird sie konzentrierter sein und vieles Institutionelle abstreifen müssen. Auch das kirchliche ‚Mitgliedsrecht‘ halte ich in der derzeitigen Form nicht für zukunftsfähig. In Seelsorge, Diakonie und Gottesdiensten – nicht unbedingt am Sonntagvormittag – müssen wir erkennbar, gemeinschafts- und gesellschaftsbildend sein.“