Ausstellung „Christliche Märtyrer“ in St. Sixti eröffnet
Northeim. In St. Sixti in Northeim wurde die Ausstellung „Christliche Märtyrer“ eröffnet. Dargestellt werden Lebens- und Leidenswege verschiedener Christinnen und Christen, die sich aus ihrer Überzeugung heraus den Regimen der Nationalsozialisten oder der Kommunisten entgegenstellten.
„Wir hatten im 20. Jahrhundert zwei totalitäre Systeme in Europa, die auch Christen verfolgten und ermordeten“, sagt Johannes Paulsen, Pastor i.R. und Initiator der Wanderausstellung. Zur Vernissage gab er einen kurzen Überblick über einige Menschen, die in der Sowjetunion unter der Herrschaft Stalins oder in Deutschland während der Hitler-Diktatur wegen ihres Glaubens hingerichtet wurden.
Schon zuvor im Gottesdienst stellte Superintendentin Stephanie von Lingen die Geschichte von Maria und Bernhard Kreulich in aller Kürze und doch bewegend vor. Einfache Leute waren sie, dieses Ehepaar aus Essen-Kray, doch stark in ihrem Glauben und davon überzeugt, dass die Ideologie und Politik der Nationalsozialisten eine falsche ist. Dafür wurden sie beide 1944 hingerichtet.
Ebenso wie sie gibt es etliche Anhänger der katholischen, der evangelischen, der orthodoxen Kirche sowie der Freikirchen, die ihren Glauben kompromisslos über staatliche Zwänge stellten und dafür die Konsequenzen in Kauf nahmen. „Das kann man mit Psychologie nicht erklären“, so Paulsen, diese Menschen seien Zeichen für die Kraft Gottes.
Einige von ihnen wie die Geschwister Scholl sind heute im kollektiven Gedächtnis verankert, viele andere völlig unbekannt. Ihnen will diese Ausstellung Aufmerksamkeit schenken und dabei vielleicht auch warnen, dass sich Geschichte nicht wiederholen darf.
Begleitend dazu gibt es eine Vortragsreihe, die tiefer ins Thema einsteigt. Den gesamten Februar wird donnerstags um 19.30 Uhr dazu eingeladen. Am 8. Februar geht es mit Stefan Leonhardt um „Helden für Christus? Märtyrer in zwei Jahrtausenden. Ein Überblick“. Stephanie von Lingen begrüßt am 15. Februar zu „Helmut James von Moltke und der Kreisauser Kreis. Alternativlos oder naiv? Christlicher Widerstand im Nationalsozialismus“. Und am 22. Februar heißt es „Wir sind wie Brüder. Die Lübecker Märtyrer“ mit Jens Gillner.