Rechnungsprüfung untersucht Rücklagen- und Darlehensfonds – Einlagen der Kirchengemeinden nicht angetastet
Das Kirchenamt Northeim, das für die Kirchenkreise Leine-Solling und Harzer Land zuständig ist, ist von einer Unterschlagung durch eine Person aus der mittleren Leitungsebene betroffen. Diese soll einen Betrag in sechsstelliger Höhe veruntreut haben. Die Leitungsperson ist geständig. Das Arbeitsverhältnis wurde fristlos beendet. Der Kirchenkreisverbandsvorstand hat bei der Polizei in Northeim Strafanzeige gestellt.
Das Rechnungsprüfungsamt der Landeskirche Hannovers wurde als unabhängige Einrichtung mit der Prüfung des Sachverhaltes beauftragt. Die genaue Schadenshöhe ist noch nicht bekannt. Mitarbeitende im Kirchenamt sind zusammen mit der Rechnungsprüfung bei der Aufklärung beteiligt. Geschädigte sind nach erster Einschätzung der Kirchenkreis Leine-Solling sowie der Kirchenkreisverband Harzer Land und Leine-Solling als Träger des Kirchenamtes.
Betroffen ist der sogenannte „Rücklagen- und Darlehensfonds“ im Kirchenkreis Leine-Solling. Dabei handelt es sich um Einlagen aus 35 Kirchen- und Kapellengemeinden sowie aus dem Kirchenkreis. Diese Einlagen aus den Gemeinden und dem Kirchenkreis wurden insgesamt nicht angetastet. Sie wurden jährlich geprüft. Zuletzt wurde der Vermögensstamm zum 31.12.2022 nachgewiesen, die Prüfung für 2023 läuft.
Der Betrug entstand bei der Ausschüttung der Zinserträge. Die Einlagen werden gemeinsam verwaltet und sollen laut landeskirchlicher Richtlinie zeitnah verzinst werden. Die Zinsen sollen am Jahresende in die Haushalte der Gemeinden und des Kirchenkreises ausgezahlt, bzw. für gemeinsame Aufgaben verwendet werden. Bei dieser Rückführung von Zinsen wurde ein Anteil veruntreut. Dies geschah durch die beschuldigte Person wiederholt und mehrjährig.
Über weitere Hintergründe kann aufgrund der laufenden Ermittlungen keine Auskunft gegeben werden.
Stephanie von Lingen, Vorsitzende des Verbandsvorstands
Karl-Heinz Himstedt, Amtsleiter