Vogelbeck

Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

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Orgel

Foto: Jan von Lingen

Kindergottesdienst

Kindergottesdienst

Die Mehrheit der Northeimer stellt sich gegen Demokratiefeinde

30. Mai 2024
Foto Stefan Henze: V.l.: Bundespräsident a.D. Christian Wulff mit Jugenddiakon Jan Mönnich, Professor Dr. Christoph Dahling-Sander, Geschäftsführer und Sekretär der Hanns-Lilje-Stif-tung, Vanessa Henkel und Johanna Bogon, Schülerinnen vom Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gym-nasium Celle

Diskussion mit Bundespräsident a.D. Christian Wulff zum Grundgesetz

Northeim/Hannover. Muss unser Grundgesetz 75 Jahre nach seinem Inkrafttreten mehr geschützt werden als je zuvor? Diese Frage wird aktuell häufiger diskutiert. So auch vergangene Woche in der Neustädter Hof- und Stadtkirche Hannover mit Bundespräsident a.D. Christian Wulff auf Einladung der Hanns-Lilje-Stiftung. Mit dabei war auch Jugenddiakon Jan Mönnich aus Northeim.
Schülerinnen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren, sprachen mit dem ehemaligen Bundespräsidenten, der unter anderem einräumte: „Was wir in der Politik nicht annähernd im Blick gehabt haben, ist das Internet.“ Nur wenige Tage später bestätigte ein Video von einer Party auf Sylt, in dem „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ gesungen wird und die geradezu entfesselten Tweets, Posts und Kommentare im Netz seine Aussage besonders bitter. Noch größer als die Empörung über dieses Video war dort scheinbar die hemmungslose Verteidigung der auf diese Weise Feiernden.
Eine Auseinandersetzung mit der Gefahr von Rechtsaußen und einer gezielten Ausweitung des Sagbaren ist also nötig. Christian Wulff betonte hierbei auch die Rolle der Kirche, die den christlichen Gedanken von Freiheit und Friede in sich trage, Rückhalt im Glauben biete und Gemeinschaft schaffe.

Für Jan Mönnich, so erzählt er rückblickend, ist es schon etwas Besonderes „in diesen Kreisen der Politik unterwegs zu sein“. Viel wichtiger ist ihm aber die Erkenntnis, dass Northeim wahrgenommen wird, so eben die Ehrung für den Vorsitzenden der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, Björn Höcke, Anfang dieses Jahres. „Und vor allem, dass auch gesehen wird, wie hier ein breites Bündnis dagegen auf die Straße geht und diese Ideologie ablehnt, dass die Zivilgesellschaft Stellung bezieht“, sagt er.
Die Mehrheit der Gesellschaft stehe eben nicht rechts des Grundgesetzes, so seine Erfahrung vor Ort, sondern lehne rassistische und völkische Infiltrierung ab. Wenn die AfD am 7. Juni ihre Abschlusskundgebung zur EU-Wahl mit Bundestagsabgeordneten, Europakandidaten und Landesvorsitzenden auf dem Münsterplatz in Northeim abhält, dann werde sich hoffentlich wieder zeigen, dass die Mehrheit der Menschen hier andere Werte vertritt.