Johann-Sebastian Sommer & Friedhelm Flamme am Kunstwochenende in Fredelsloh
Fredelsoh. Zwei musikalische „Leckerbissen“ und eine neue Ausstellung bietet die Klosterkirche Fredelsloh am Wochenende. Am Freitag (20.9.) um 18 Uhr kommt der Göttinger Cellist Johann Sebastian Sommer für sein diesjähriges Konzert. Er hat wieder ein ganz besonderes Programm zusammengestellt. Es erklingen Werke von ungarischen Komponisten oder solche, die durch ungarische Melodien inspiriert sind. Dazu gehört die Sonate für Violoncello solo von Zoltán Kodály. Sie gehört zu den bedeutendsten Werken für Violoncello solo seit Johann Sebastian Bachs Cellosuiten. Sie enthält Einflüsse von Debussy und Bartók sowie Anklänge und Nuancen der ungarischen Volksmusik. Ebenfalls zu hören sein wird die Cellosonate von György Ligeti, dazu kommen Volkstänze von Bela Bartók, Ungarische Tänze von Johannes Brahms und der Csardas von Vittorio Monti.
Johann-Sebastian Sommer studierte an den Musikhochschulen in Saarbrücken und Karlsruhe. Er war schon früh mehrfacher Preisträger bei Jugend musiziert. Er war Cellist des Göttinger Symphonieorchesters und gründete das Göttinger Kammerorchester und das Göttinger Klaviertrio. Die Mitwirkung bei Ton- und Videoaufnahmen sowie bei CD-Produktionen gehören ebenso zu seinen regelmäßigen Aufgaben wie die Durchführung und Teilnahme an Konzertreisen im In- und Ausland.
Seine Programme sind immer vielseitig und interessant zusammengestellt, oft mit selten zu hörenden Werken. In diesem Jahr ist es die „Musik aus Ungarn“.
Am Sonntag (22.9.) um 18 Uhr kommt dann Friedhelm Flamme wieder zu einem Konzert an der digitalen Orgel in die Klosterkirche Fredelsloh. Im Rahmen der „Interkulturellen Woche“ spielt Flamme unter dem Titel „Dona nobis pacem – Gib uns Frieden“ Werke, die die Hoffnung auf Frieden ausdrücken oder erflehen, aber auch Stücke über den Schrecken des Krieges. So ein Programm mit so vielfältiger Musk aus den letzten sechs Jahrhunderten ist nur hier möglich. Zu hören sind alte und neue Kompositionen, unter anderem von Herbert Murrill das berühmte „Carillon“, von Huw Morgan Haven („sicherer Hafen“ – Zuflucht) „Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen“ (Ps 84,4a). Mit „Da pacem Domine“ aus der Orgelmesse erklingt auch ein eigenes Werk von Flamme.
Friedhelm Flamme studierte an der Hochschule für Musik Detmold Schulmusik, Kirchenmusik, Orgel, Dirigieren und Tonsatz und legte sein Kirchenmusik-A-Examen sowie das Konzertexamen Orgel (mit Auszeichnung) ab. 1993 wurde er zum Kirchenmusikdirektor ernannt, im Jahre 2007 zum Oberstudienrat im Kirchendienst. An der Universität Paderborn schloss er ein Studium der Religionspädagogik ab und promovierte im Fach Musikwissenschaft über das Kompositionswerk Friedrich Guldas. Im Februar 2018 wurde er an der Hochschule für Musik Detmold für seine herausragenden Leistungen als Musiker und Lehrender zum Honorarprofessor ernannt.
Seine umfangreiche Diskographie umfasst Gesamteinspielungen der Orgelwerke C. Nielsens und W.F. Bachs sowie die viel beachtete CD-Reihe Organ Works Of The North German Baroque (22 CDs bei cpo). Für seine Aufnahme des Gesamtwerks von M. Duruflé wurde ihm der Internet Classical Award verliehen. Mit mehr als 50 Konzerten pro Jahr ist er ein regelmäßiger und stets gern gesehener Gast in den großen Kathedralen und an den bedeutenden Orgeln in Deutschland, Europa und Übersee.
Friedhelm Flamme ist künstlerischer Leiter des internationalen Orgelfestivals Vox Organi, das mit rund 40 Konzerten und einer Laufzeit von drei Monaten jährlich das größte Orgelfestival Deutschlands ist.
Ebenfalls am Sonntag wird zwei Stunden vor dem Konzert um 16 Uhr die neue Ausstellung „Textil.Kunst“ mit Werken von Barbara Brockhausen aus Northeim und Renate Tillack aus Wennigsen eröffnet. Barbara Brockhausen hatte vor zehn Jahren zu Beginn der KulturKirche schon einmal eine Ausstellung in Fredelsloh. Jetzt kehrt die 88jährige mit neuen Werken zurück. Es sind überaus filigrane Textilkunstwerke, die die Gäste sofort in ihren Bann ziehen. Bei der Vernissage wird Musk erklingen mit Heiko Brockhausen (Dudelsack), Till Spannaus (Gitarre) und Klaus Hoheisel (Percussion).
Der Eintritt zu den Konzerten ist in diesem Jahr noch frei, um eine Spende zur Finanzierung wird am Ausgang gebeten.
www.klosterkirche-fredelsloh.de