Michael Quendler startet zum 1. März in der Corvinus-Gemeinde
Northeim. Notfallseelsorger, Lektor, dann Prädikant, Seelsorgereferent, Diakon und jetzt fast Pastor: Der Weg von Michael Quendler ist alles andere als typisch und gerade damit vielleicht doch wieder typisch für die meisten Menschen. Er begann mit dem Wunsch, Menschen zu helfen und mit vielen Fragen, auf die er Antworten suchte, und führt ihn jetzt aus dem Harzer Land nach Northeim in den Kirchenkreis Leine-Solling. Seine Pfarrverwalterausbildung dauert 1,5 Jahre und findet zu einem Teil in seiner Ausbildungsgemeinde Corvinus mit Pastor Jens Gillner in Northeim statt. Der andere Teil besteht aus Ausbildungsmodulen, die an das Vikariat der Pastor*innen angelehnt sind. Beginn ist der 1. März.
Bei Michael Quendlers feierlicher Verabschiedung im Februar in Scharzfeld wurde noch einmal deutlich, dass es Gottes Wege sind, die zum einen unergründlich sein mögen, zum anderen aber zu einem Ziel führen. Pastor Rolf Wulkop verdeutlichte das mit einem Wanderstab, der ein Symbol dafür ist, dass wir uns auf unbekanntem Terrain bewegen.
Michael Quendler selbst erinnerte an Jesus, der mit seinem Abschied seinen Jüngern den Auftrag erteilte, sein Werk fortzuführen. Er begann, die Welt und Gott wieder miteinander zu versöhnen, erläuterte er. Dies siehe er nun als seine Aufgabe an, der er sich stelle. „Unser Auftrag ist es, den Menschen den Glauben schmackhaft zu machen“, schlug er einen Bogen von der Gastronomie zu seiner jetzigen Tätigkeit. Denn ursprünglich kommt Michael Quendler aus der Hotellerie, ist gelernter Koch und hat mit seiner Frau Jana zusammen viele Jahre lang ein eigenes Hotel in Österreich geleitet. Aus gesundheitlichen Gründen haben sie sich bereits vor einigen Jahren für einen Neuanfang im Harz entschieden, dort eine Kindertagespflege aufgebaut und erfolgreich geführt. Und dann wären wir wieder beim Anfang des Textes: Erst Notfallseelsorger, dann Lektor, Prädikant, Seelsorgereferent und schließlich die Anerkennung zum Diakon…
Dazu brauche es Ideen, immer mal etwas Neues, viel Zuhören und (auch wenn er es selbst nicht aussprach) vielleicht auch immer mal wieder Quereinsteiger, die neue Sichtweisen und neue Lebenserfahrungen in den Beruf mit einbringen. „Die wichtigste Zutat ist die Liebe“, machte der 53-Jährige deutlich. Den Halt, den diese Liebe bietet, spürte er in den Jahren der vielen Aus- und Fortbildungen in den vergangenen Jahren durch seine Familie, seine Frau, Sohn und Tochter.
Wenn Michael Quendler nun in der Northeimer Corvinusgemeinde wirkt, ist das also gar nicht so weit weg – mit dem Wanderstab und erst recht mit dem Auto aus Bad Lauterberg gut zu erreichen.
Michael Quendler beginnt am 1. März 2025 seine Ausbildung zum Pfarrverwalter. Foto Mareike Spillner