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Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

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Kindergottesdienst

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"Starke Frauen!": Ethno-Jazz-Konzert in Northeim

07. März 2024

Sängerin Ayda Kırcı gastiert zum Frauentag in die Apostelkirche

Northeim. Ayda Kırcı gastiert am Freitag, 15. März, um 19.30 Uhr mit ihrem Ethno-Jazzquartett Anatolian Goes Jazz in der Apostelkirche in Northeim. Anlässlich des internationalen Frauentages und den Internationalen Wochen gegen Rassismus gibt Ayda Kırcı ein Konzert unter dem Titel „Starke Frauen! – Musik und Begegnung zwischen den Kulturen“. Die Sängerin singt nicht nur türkische Volkslieder in westlichem Jazz, sondern erzählt auch von starken Frauen aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Dabei richtet Ayda Kırcı den Blick auf eine vielfältige Gesellschaft.
Als Schirmherrin lädt Frauke Heiligenstadt (SPD) an diesem Abend Frauen aus verschiedenen Kulturkreisen in die Apostelkirche (Teichstraße 58) ein und will sie miteinander in Kontakt bringen. Im Anschluss an das Konzert ist bei einem üppigen orientalischen Buffet reichlich Gelegenheit Kontakte zu knüpfen und Netzwerke zu spinnen. Der Eintritt ist frei. Gefördert wird die Veranstaltung von der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung und der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Northeim im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".

Krumme Taktarten, anatolische Melodien und ganz viel Freundschaft

Helge Adam und Ayda Kırcı sind die Gestalter*innen des erfolgreichen Musikprojekts „Anatolian goes Jazz“. 2021 erarbeiteten sie zum 60. Jubiläum des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei dieses außergewöhnliche Musikprojekt. Eine leicht hörbare Musik ist entstanden, die allen schnell ins Ohr geht.
Mit „Anatolian goes Jazz“ organisieren sie Freundschaftskonzerte, touren quer durch Deutschland und bringen die unterschiedlichsten Menschen zusammen. Jazzbegeisterte und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte feiern bei den deutsch-türkischen Freundschaftskonzerten von „Anatolian Goes Jazz“ die Vielfalt in der Gesellschaft.
Anatolian Goes Jazz geht dieses Jahr mit einem neuen Programm an den Start. Wunderschöne Volkslieder aus den unterschiedlichsten Regionen machen das Konzert zu einer musikalischen Reise durch die Türkei. Die Band spielt Stücke mit den verrücktesten Taktarten wie zum Beispiel den 10/8tel, 9/8tel, 5/8tel-Takt. Die fein arrangierten Versionen von Pianist Helge Adam sorgen für ein musikalisches Erlebnis, auch für das „westliche Ohr“. Die Vielfalt der Gesellschaft trifft sich beim Freundschaftskonzert. Ob Jazzinteressierte oder Menschen, die mit türkischer Volksmusik aufgewachsen sind – am Ende des Freundschaftskonzertes gehen sie mit einem glücklichen Gesicht aus dem Konzert. „Gerade in diesen schwierigen Zeiten sind solche Veranstaltungen wichtig“, betont Sängerin Ayda Kırcı.

Zur Person

Die türkischstämmige Sängerin Ayda Kırcı ist in Hannover geboren und aufgewachsen. Gemeinsam mit ihrer Band Shanaya hat sie die Musikrichtung Migranten-Pop (abgekürzt Mig-Pop) kreiert. Mig-Pop ist deutschsprachige Popmusik mit orientalischem Einfluss. Migrant*innen können in der Band eine Identifikation mit Musik in deutscher Sprache und ihnen vertrauten Klängen erfahren. Ayda Kirci setzt sich für die Gleichstellung von Frauen und allen in Deutschland lebenden ethnischen Gruppen, für eine offene Gesellschaft, für eine starke Demokratie und den Zusammenhalt einer vielfältigen Gesellschaft ein. Mit ihrer Band Shanaya setzt sie seit mehr als sieben Jahren Projekte für Frauen, Demokratie, Menschen mit Behinderungen, Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte und Menschen mit Benachteiligungen erfolgreich um. Zudem fördert sie Jugendliche und junge Erwachsene u.a. an der Staatsoper Hannover.
Türkü-Musik sind anatolische Volkslieder, die fast jede Person in der Türkei mitsingen kann. Sie sind eine Hommage an die Menschlichkeit, Melancholie und die Fröhlichkeit.
Ob aus Mittelanatolien, der Westküste, dem Schwarzen Meer oder aus der Osttürkei- Jede Region hat seinen ganz eigenen Stil von Türkü-Liedern. Sie sind poetisch, kritisch, bauen aber auch Brücken und plädieren für Freundschaft.

Apostelgemeinde – eine starke Familie
Im Northeim „Voigts Teich“ treffen sich im Sommer viele Familie der Northeimer Südstadt zum Picknick. Hier begegnen sich verschiedenste Kulturen, an warmen Sommerabenden mischt sich orientalische Musik mit HipHop-Beats. Und mittendrin steht die Apostelkirche. Die evangelische Gemeinde hat es sich zur Aufgabe gemacht, Orte und Veranstaltungen zu schaffen und Begegnungen zwischen Menschen zu ermöglichen, die sonst nicht in Kontakt miteinander kommen.
Dazu nutzt die Gemeinde ihr doppeltes Profil: Seit fast 15 Jahren ist sie die Gospelkirche des Kirchenkreises Leine-Solling. In Gospelgottesdiensten und Konzerten erklingen moderne Musikstile. Der Kirchenkreis-Popularmusiker Matthias Vespermann hat in dieser Gemeinde seinen Hauptsitz. Der zweite Schwerpunkt sind Angebote für Familien und Kinder bzw. generationsübergreifende Veranstaltungen. Das Flaggschiff ist die Kirche Kunterbunt, die einmal im Monat als Hauptgottesdienst gefeiert wird: Ein ganzer Nachmittag in der Kirche für Jung bis Alt, der neben gottesdienstlichen Elementen auch diakonische und gemeinschaftliche Aspekte beinhaltet. Durch ein üppiges Kuchenbuffet zu Beginn und das abschließende warme Abendessen ohne Kostenbeitrag bietet es auch einkommensschwachen Familien Teilhabe, ohne zu stigmatisieren.
Die Divergenz der Milieus, aber auch die kulturelle Vielfalt des Stadtteils haben die Kirchengemeinde stark geprägt. In den vergangenen 15 Jahren sind hier innovative Formen von Kirche entwickelt worden. Das Motto „Apostel, eine starke Familie“ drückt die Gemeinschaft, aber auch die Willkommenskultur aus, die ein Kennzeichen der Gemeinde ist.

O-Töne:
„Als mich die Anfrage von Frau Kırcı erreichte, musste ich keine Sekunde überlegen: Unsere Apostelkirche ist genau der richtige Ort für diese Veranstaltung!“ (O-Ton Pastorin Susanne Barth)

„Ich bin gerne bereit, für ein so wichtiges Anliegen die Schirmherrschaft zu übernehmen. Kultur und hier insbesondere die Musik mit dem Gedanken, des Zusammenlebens der unterschiedlichsten Menschen zu verbinden, ist gerade in der Woche um den Internationalen Frauentag eine sehr gute Idee. Das stärkt auch die demokratische und kulturelle Teilhabe in unserer Region“, so die direkt gewählte Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises 52 Goslar – Northeim – Osterode, Frauke Heiligenstadt (SPD).