Karl-Hans Schnell war bis 1995 Pastor an St. Sixti
Im Alter von 93 Jahren verstarb der frühere Superintendent Karl-Hans Schnell. Von 1977 bis 1995 war er Pastor an St. Sixti und Superintendent in Northeim. Nach 18jähriger Dienstzeit trat er in den Ruhestand und zog nach Hameln.
Superintendent Schnell verstand sich als „Gesprächspartner der Pastoren“ und setzte sich besonders für die damals beschäftigungslosen Vikarinnen und Vikare ein. Damals gab es noch 25 Pfarrstellen im Altkirchenkreis Northeim, es wurden aus Spargründen nicht mehr alle Stellen besetzt. Besonders seine Bodenständigkeit und Volksnähe sowie seine Menschlichkeit sind vielen in Erinnerung. Aufgabe der Kirche sei, „die Liebe Gottes in einer heillosen Welt weiterzugeben“, sagte er bei seiner Verabschiedung in der vollbesetzten St. Sixti-Kirche im Dezember 1995. Bereits im Jahr 1978 hatte sich der Superintendent in einer Rede zum Volkstrauertag für eine offizielle Städtepartnerschaft Northeims mit der polnischen Stadt Prudnik, im ehemaligen Schlesien, eingesetzt. Diese wurde 1990 dann feierlich begonnen. Die Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Bautzen in der ehemaligen DDR (Oberlausitz) wurde von 1978 bis 2017 durch Begegnungen gepflegt. Bis zu Herrn Schnells Ruhestand von ihm geleitet, anschließend von einem Team aus Northeim und Gemeinden.
Schon zuvor hatte er eine Verbindung zur Region Northeim, denn er wurde im Predigerseminar in Imbshausen ausgebildet. Als junger Theologe war er Zeitzeuge des „Wunders von Lengede“, wo er Angehörige nach dem Grubenunglück begleitete. Während er in der Kirche von Lengede einen Gedenkgottesdienst für die Opfer des Grubenunglücks hielt, wurden zeitgleich überraschenderweise weitere Bergleute gerettet und deren Namen am Ende des Gottesdienstes verlesen.
Karl-Hans Schnell wurde in Labes, Kreis Regenwalde/Pommern (heute Lobez in Polen) geboren. Nach dem Abitur in Bremen führte ihn sein Studium nach Hamburg, Heidelberg und Göttingen. Sein Berufsweg führte ihn zunächst auf seine erste Pfarrstelle nach Barsinghausen. Dort wurde im Alter von 46 Jahren vom Landeskirchenamt gefragt, ob er die Superintendentur in Northeim antreten wolle. Seinen Ruhestand verbrachte er in Hameln.