Vogelbeck

Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

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Orgel

Foto: Jan von Lingen

Kindergottesdienst

Kindergottesdienst

BERICHTEine Ära geht zu Ende

Pressemitteilung 30. Oktober 2025
Salinenkapelle Sülbeck mit Heiligem Christophorus. Foto: Kirchengemeinde

Entwidmung der Sülbecker Salinenkapelle

Sülbeck.
Am Sonntag, 2. November, wird die Salinenkapelle in einem Gottesdienst mit dem Regionalbischof i.R. Hans-Christian Brandy und Superintendentin Stephanie von Lingen entwidmet. Die Kapelle gibt es seit mehr als 300 Jahren. Sie ist Teil der Faktorei (ehemaliges Verwaltungsgebäude) der alten Saline von 1694.

Die Arbeiter der Saline gehörten zur Bergbauzunft und waren sehr gläubige Menschen, so dass regelmäßig Gottesdienste stattfanden. 1870 wurde die Saline mit allem, was dazugehörte, privatisiert und ging an die Familie Lockemann und die mit ihnen verwandte Familie Pflughöft. Lockemann war Mühlenbesitzer in Hollenstedt und Pflughöft Bauer.

Es folgte 1950 der Salinenkonkurs. Mit Unterstützung der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers kaufte die Kirchengemeinde Stöckheim das Faktorei-Gebäude mit der Salinenkapelle und führte es weiter. 1980 kaufte ein Mitglied der Familie Lockemann das gesamte Gebäude und das Grundstück von der Kirchengemeinde zurück. Der Kirchengemeinde wurde gegen eine regelmäßige Nutzungsgebühr, ein Dauernutzungsrecht des Kapellenraums samt Nebenraum und Toiletten eingeräumt. Den gesamten Kauferlös investierte die Kirchengemeinde in die Kapelle. Dazu gehörten die Sanierung des Fundaments, ein neuer Fußboden, ein neuer Altar samt Lesepult und moderne Stühle sowie der Schriftzug » Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen« auf einem Balken. »Seit dieser Zeit mietete die Kirchengemeinde Stöckheim die Kapelle und hält dort regelmäßig Gottesdienste ab.«

Die Zeiten ändern sich: Die Kirchengemeinden Stöckheim und Salzderhelden teilen sich seit 2002 eine Pfarrstelle, zu der insgesamt sieben Ortschaften und Siedlungen gehören. Deshalb reduzierte sich die Zahl der Gottesdienste in der Salinenkapelle auf vier bis fünf pro Jahr, und auch die Zahl der Gottesdienstbesucher wurde weniger. Das Nutzungsentgelt stieg im Laufe der Jahre der vertraglichen Regelung entsprechend an. Die Kirchengemeinde gab auf Wunsch des Hauseigentümers 2025 das Dauernutzungsrecht auf. Er gestand der Kirchengemeinde eine weitere Nutzung der Kapelle zu. Jedoch konnten Nutzungsfrequenz und Höhe des Mietzinses nicht in ein verantwortbares Verhältnis gebracht werden. Gerne hätten die Kapellen- und die Kirchengemeinde die Salinenkapelle weiterhin mit Gottesdiensten und Veranstaltungen genutzt, können diese jedoch nicht für voraussichtlich maximal sechsmalige Nutzung pro Jahr mieten.

Wenn ein Kapellengebäude erklärtermaßen nicht mehr zum Bestand einer Kirchengemeinde gehört und nicht mehr für sakrale Zwecke genutzt wird, muss es entwidmet werden. So wird eine sinnvolle Nachnutzung ermöglicht. Dies geschieht in einem Dankgottesdienst nach einer landeskirchlichen Ordnung. Die Salinenkapelle Sülbeck soll nun mit einem Gottesdienst am 2. November, beginnend um 10 Uhr, entwidmet werden. Vorgesehen ist, dass die erste Hälfte in der Kapelle stattfindet. Symbolisch für die Entwidmung werden Altarleuchter, Altarkreuz, das Abendmahlsgeschirr und die Sülbecker Taufschale aus der Kapelle herausgetragen. Vorgesehen ist ebenfalls, dass Gottesdienstfeiernden als sichtbares Zeichen jeweils ein Möbelstück aus der Kapelle tragen und auf dem davor wartenden Anhänger laden. Der Gottesdienst wird in seinem zweiten Teil in der Stöckheimer Kirche fortgesetzt. Dort zieht die Gottesdienstgemeinde mit den mitgeführten Gegenständen ein und integriert sie mit dieser Symbolhandlung in die Kirche in Stöckheim. Als Symbol dafür, dass die Sülbecker Kapellengemeinde weiter besteht und die Gemeinschaft weitergeführt wird, soll in der Stöckheimer Kirche mit dem Sülbecker Abendmahlsgeschirr Abendmahl gefeiert werden. Der Gottesdienst wird dort mit einem Sendungssegen beendet. Alle Anwesenden sind herzlich eingeladen, im Anschluss an den Gottesdienst noch bei Speisen und Getränken miteinander ins Gespräch zu kommen.

Als Zeichen dafür, dass das kirchengemeindliche Leben auch in Sülbeck weitergeht, kündigt der Kirchenvorstand an, dass weiterhin in Sülbeck regelmäßig Gottesdienste gefeiert werden sollen, zum Beispiel auf dem Dorfplatz der tradtionelle Lichtergottesdienst am zweiten Weihnachtsfeiertag.
Gekürzter Nachdruck aus der Einbecker Morgenpost, mit freundlicher Genehmigung der
Autorin Delia Ehrenheim-Schmidt