Beate Marker wird in den Ruhstand verabschiedet
Dassel. Sie ist Prädikantin, pfarramtliche Assistenz und Altenseelsorgerin: Beate Marker. Die 66-Jährige wird im Reformationsgottesdienst am 31. Oktober um 11 Uhr in einem festlichen Gottesdienst in Dassel von Superintendentin Stephanie von Lingen in den Ruhestand verabschiedet. Ehrenamtlich tätig war Beate Marker, die seit 1985 in Markoldendorf lebte und vor knapp vier Jahren nach Einbeck umzog, schon hin und wieder in den neunziger Jahren. „Das war für mich auch eine willkommene Abwechslung von der Familienarbeit“, sagt sie. Zuerst habe sie in Markoldendorf vor allem in der Konfirmandenarbeit unterstützt und ab und zu in einem Gottesdienst mitgewirkt. Ab 2001, nach ihrer Ausbildung zur Prädikantin, hat Beate Marker die ersten Gottesdienste eigenständig gehalten. „Zu Beginn war das ziemlich aufregend!“ sagt die Prädikantin lächelnd. Nach und nach habe sie mit einer Predigtreihe einen guten Einstieg in die regionale Arbeit gefunden – und schließlich viele Kirchen und Orte kennengelernt. „Und an jedem Ort gab und gibt es Menschen, auf deren Unterstützung ich immer zählen kann! Das ist schön zu wissen!“ Dann kamen Besuchsdienste, das Andachtsteam für die Seniorenheime und die Gemeindebriefarbeit dazu. Beate Marker hat einen Seelsorgekurs besucht und ist – neben all den anderen Aufgaben – seit vielen Jahren besonders in den beiden Seniorenheimen in Dassel in der Altenseelsorge tätig. Eine Aufgabe, die ihr zunehmend wichtig geworden ist. „Seit 2012 habe ich außerdem eine feste Anstellung für Aufgaben als gemeindliche und pfarramtliche Assistenz und für Altenseelsorge in der Region“, blickt die Einbeckerin zurück.
Drei Fragen an Beate Marker:
Was denken Sie: Wie sieht Kirche in 10 Jahren aus?
„Kirche wird kleiner werden, wird weniger Mitglieder, weniger Pastorinnen und Pastoren, weniger Gebäude haben. Aber für diejenigen, die sich weiter zur christlichen Kirche halten, wird sie nach wie vor bedeutsam sein und sich auch in gesellschaftlichen Fragen zu Wort melden. Ich bin davon überzeugt, dass die Kirche nach über 2000 Jahren weiter bestehen und ihren Auftrag ernst nehmen wird, das Evangelium zu verkündigen und in ihrem Handeln sichtbar zu machen. Ich sehe der Zukunft recht gelassen entgegen, sie liegt ja nicht nur in unserer Hand.“
Was darf moderner werden?
„Moderner wird zurzeit schon einiges: Die Lieder zum Beispiel, viele neue Melodien und Texte sind inzwischen in unseren Gemeinden bekannt und beliebt. Die Sprache der Gebete und ganz besonders die Sprache der biblischen Lesungen muss näher an unsere Alltagssprache rücken. Ich bin persönlich eigentlich Fan der Lutherübersetzung. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass Übersetzungen wie die Basisbibel unserer heutigen Sprache näher sind und deshalb von den Menschen anders gehört werden.“
Worin liegt – aller Veränderung zum Trotz – Ihrer Meinung nach die bleibende Bedeutung von Kirche in der heutigen Zeit?
„Kirche sieht den einzelnen Menschen und begleitet Lebenswege, von der Taufe bis zur Trauerfeier. Und sie hat etwas zu sagen, was Menschen tröstet und ihnen Kraft gibt: Du bist nicht allein. Gottes Segen begleitet dich auf allen Wegen. Die Diakonie, Hilfe für Menschen in verschiedensten Lebenslagen, ist mir als ganz praktische kirchliche Arbeit besonders wichtig geworden. Und sie wird wohl noch nötiger werden. Schön, dass es diakonische Projekte auch in unserer Region gibt!“