Schauspiel und Musik zugunsten der Hospiz-Stiftung
Northeim. Mit einem besonderen kulturellen Akzent hat die Corvinus-Gemeinde den Kulturherbst in ihre Kirche geholt. Pastor Jens Gillner, der die Gäste in der stimmungsvoll beleuchteten Corvinus-Kirche begrüßte, zeigte sich erfreut über den großen Zuspruch für die zweite Veranstaltung der Reihe. Am 18. Dezember um 19.30 Uhr bildet die fröhlich-festliche Weihnachtsshow mit der Gruppe "Woodwind & Steel" den Programmabschluss, mit einer Mischung aus humorvollem Entertainment, traditionellen Weihnachtsliedern und weltbekannten Weihnachtsevergreens.
Das Publikum erlebte in diesem Zyklus ein eindrucksvolles Ein-Personen-Schauspiel. Im Mittelpunkt stand die lebensnahe und bewegende Darstellung von Katharina von Bora, der Ehefrau Martin Luthers. Autorin und Pastorin im Ruhestand Dorothea Speyer-Heise verfasste nicht nur die Texte und Monologe ihres Stückes, sondern verkörperte die Rolle auch selbst, mit hoher Authentizität und spürbarer Leidenschaft. Ihre Worte zeichneten das Bild einer starken Frau, die nach dem Verlassen des Klosters gemeinsam mit ihrem Mann, dem ehemaligen Mönch und Theologieprofessor Martin Luther, ein neues Leben begann: mal klagend über harte Garten- und Hausarbeit und die bescheidenen Mittel im Haushalt, mal voller Stolz über die gemeinsamen Kinder und das, was die Familie trotz widriger Umstände erreicht hat.
Mit theologisch reflektierten Gedanken und einer warmherzigen Sicht auf ihre Ehe zeigte sich Katharina von Bora als Persönlichkeit, die sowohl das familiäre Leben als auch die Reformationszeit entscheidend mitprägte. Die schlichte Kleidung der beginnenden Neuzeit und das ausdrucksstarke Spiel Speyer-Heises sorgten dafür, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer sich tief in die Epoche hineinversetzt fühlten.
Musikalisch begleitet wurde der Abend durch Werke Martin Luthers, ausgewählt und einfühlsam auf der Orgel präsentiert von Christian Hetterich-Dähn, was die historischen Inhalte atmosphärisch intensiv untermalte.
Die Corvinus-Gemeinde veranstaltete den Abend zugunsten der Hospiz-Stiftung Region Einbeck-Northeim-Uslar, die seit 2003 den Ambulanten Hospizdienst Leine-Solling nachhaltig stärkt, unter anderem durch Aus- und Weiterbildungen, Koordinationseinsätze und wichtige Projekte wie LuToM (Trauerangebote für junge Menschen) und AUDEA (alltagsnahe Begleitung/Entlastung). Die Stiftung durfte sich über die großzügigen Spenden der Besucherinnen und Besucher freuen.
Ein gelungener Auftakt des Kulturherbstes, der Geschichte lebendig machte, künstlerisch begeisterte und zugleich ein wertvolles soziales Zeichen setzte